Der Leitindex DAX konnte den Abwärtstrend in den vergangenen Tagen leicht bremsen. Derzeit notiert der Index bei rund 12.400 Punkten und damit deutlich höher, als es noch vor einigen Tagen der Fall gewesen war, als die Anleger Sorge hatten, dass der Kurs auf weniger als 12.000 Punkte rutscht. In der Praxis ist anzumerken, dass der DAX zwar im Wert gesunken ist, es jedoch einige Unternehmen gibt, die sich diesem Trend widersetzen konnten. Die Aktien dieser Unternehmen im DAX haben sich sogar zum Teil verbessert, bzw. konnten an Wert zunehmen.
Welche Aktien konnten sich gegen den DAX Trend wehren?
Allen voran ist die Aktie der Vonovia SE zu nennen, welche in den vergangenen Wochen kaum an Boden verloren hat. Der Kurs der Aktie notiert seit einiger Zeit im Bereich von etwa 40 bis 44 Euro je Aktie und zeigt damit einen sehr stabilen Kursverlauf. Die Aktie der Vonovia SE ist bei allen Tradern beliebt, die sich für Immobilien Unternehmen interessieren. Anzumerken ist dabei, dass der Kurs der Aktie zwar recht stabil ist, dies jedoch nicht auf alle Immobilienaktien zutrifft. Das bedeutet, dass es mit den Aktien anderer Immobilienunternehmen aus MDAX, TecDAX oder SDAX nicht unbedingt so freundlich weiterging, wie es bei den genannten Titeln der Fall ist. Grundsätzlich sind die Immobilienkonzerne auch sehr unterschiedlich aufgestellt.
Es gibt Unternehmen, die sich zum Beispiel auf die Vermietung und auch auf den Verkauf von Immobilien spezialisiert haben. Andere Immobilienkonzerne hingegen haben sich z.B. auf Einkaufszentren spezialisiert, oder aber auch auf große Neubauprojekte. Je nach Portfolio der Unternehmen kann dies einen unterschiedlichen Einfluss auf die Entwicklung der Aktien haben.
Zu erwähnen ist, dass die meisten Immobilienunternehmen mit einer guten Rendite in Form von einer attraktiven Dividende werben. Bei der Vonovia SE wird in jedem Fall eine gute Dividende gezahlt und diese ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Für das Geschäftsjahr 2017 erhielten die Anleger eine Dividende in Höhe von 1,32 Euro je Aktie. Für das Jahr 2016 zuvor gab es eine Dividende in Höhe von 1,12 Euro je Aktie. Es ist davon auszugehen, dass auch für das Geschäftsjahr 2018 eine attraktive Dividende gezahlt wird. Bemessen am aktuellen Aktienkurs in Höhe von rund 42 Euro beläuft sich die derzeitige Dividendenrendite auf 3,1% und damit auf einen anständigen Wert. Grundsätzlich zu erwähnen ist, dass die Dividendenrendite natürlich auch steigen kann, wenn die Aktie preiswerter gekauft werden kann, oder aber auch, wenn das Unternehmen die Dividende in den kommenden Jahren erhöhen wird.
Deutsche Post AG – Aktie konnte an Wert zulegen
Die Aktie der Deutschen Post AG ist in den vergangenen Wochen wieder im Wert gestiegen. Nach einer Gewinnwarnung war der Kurs der Aktie vor kurzem auf etwa 28 bis 30 Euro gefallen. Von diesem Niveau aus konnte sich der Wert jetzt wieder deutlich verbessern. Derzeit notiert die Aktie bei rund 31 Euro und damit weitaus höher, als es noch vor 1 bis 2 Wochen der Fall gewesen ist. Experten und Analysten gehen davon aus, dass der Kurs der Aktie in den kommenden Wochen und Monaten weiter steigen kann. Das bedeutet konkret, dass hier einiges an Potential vorhanden ist.
Zudem hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren eine attraktive Dividende gezahlt, die auch angepasst wurde, bzw. die auch erhöht wurde. Das bedeutet konkret, dass die Dividende im Jahr 2018 für das Geschäftsjahr 2017 auf 1,15 Euro je Aktie angehoben wurde. Darüber hinaus ist anzumerken, dass die Dividende im Vorjahr bei 1,05 Euro je Aktie lag. Ob für das Jahr 2018 mit einer Anhebung der Dividende, mit einer Dividende auf dem gleichen Niveau, oder aber auch mit einer Senkung der Dividende gerechnet werden kann, ist derzeit vollkommen offen. Es ist denkbar, dass langfristig gesehen weiterhin mit einer guten Rendite durch die Dividende bei der Deutschen Post gerechnet werden kann, wenn der Konzern seine Ziele erreicht und die Ziele für 2020 erreicht werden sollten. Viele Anleger setzen auf die Aktie der Deutschen Post vor allem deshalb, weil der Paketzusteller DHL in jedem Fall seinen Umsatz deutlich steigern konnte und auch in Zukunft bedingt durch steigende Online Bestellungen damit zu rechnen ist, dass entsprechend mehr Rendite erzielt werden kann.
RWE Aktie notiert über 20 Euro
Die Aktie des Stromkonzerns RWE notiert inzwischen bei mehr als 20 Euro und konnte sich in den vergangenen Monaten sehr positiv entwickeln. Noch vor einem halben Jahr notierte der Titel bei etwa 14 bis 16 Euro und damit deutlich niedriger, als es heute der Fall ist. Anzumerken ist, dass RWE in den vergangenen Monaten im Bereich von 18 bis 22 Euro notierte und damit stabil unterwegs ist. Grundsätzlich ist die RWE Aktie in jedem Fall gefragt und zeichnet sich dadurch aus, dass sie wirklich gut aufgestellt ist. Wer sich für die RWE Aktie interessiert, wird mit Sicherheit auch einen Blick auf die Dividende werfen. Für das vergangene Jahr 2017 wurde eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro je Aktie ausgezahlt, was natürlich deutlich mehr ist, als es bei vielen anderen Titeln der Fall ist. Dadurch konnten die Aktionäre im vergangenen Jahr eine Rendite in Höhe von etwa 7% allein durch die Dividende erreichen. Für das Jahr 2018 wurde bereits jetzt angekündigt, dass die Dividende bei 0,70 Euro je Aktie liegen wird. Bemessen am aktuellen Kurs in Höhe von rund 22 Euro dürfte dies einer Rendite in Höhe von 3,18% entsprechen. Es ist also durchaus möglich, dass durch die Dividende eine gute Rendite erzielt werden kann. Wer es schafft, die RWE Aktie günstiger zu kaufen, der kann davon profitieren, dass er eine höhere Rendite durch die Dividende erzielen wird.
Langfristig gesehen hat das Unternehmen RWE durchaus Potential, wobei auch berücksichtigt werden muss, dass es gerade im Bereich der Kohleenergie jede Menge an Risiken gibt, die zu berücksichtigen sind. Die herkömmlichen Energieträger werden weniger interessant und stoßen bei der Bevölkerung zunehmend auf Ablehnung. Es wird somit mehr auf neue und damit auf regenerative Energieträger geachtet.
Autowerte derzeit stark unter Druck
Der Werte der Automobilunternehmen stehen derzeit stark unter Druck. Das liegt daran, dass es im Bereich der Abgasaffären immer wieder Neuigkeiten gibt, aber auch daran, dass die Umsätze bei einigen Autobauern in den vergangenen Wochen gesunken sind, bzw. eine entsprechende Gewinnwarnung ausgesprochen wurde. Wer sich den Verlauf der Aktienkurs in den vergangenen Wochen anschaut wird feststellen, dass der Wert bei Daimler, aber auch bei BMW gefallen ist. Der Autobauer VW hingegen schaffte es kürzlich, von seinem Tief bei etwa 138 bis 140 Euro wieder auf über 150 Euro je Aktie zu steigen.
Grundsätzlich zählen die Automobilwerte in Deutschland auch wegen ihrer hohen Dividendenrenditen zu den Titeln, die besonders beliebt sind. Das liegt daran, dass die Dividenden in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind. Die letzte Dividende beim Autobauer Daimler lag bei 3,65 Euro im Jahr 2017 nachdem 3,25 Euro für das Jahr 2016 gezahlt wurden. Anzumerken ist, dass aufgrund der Gewinnwarnung für das aktuelle Geschäftsjahr durchaus damit zurechnen ist, dass die Dividende für das Jahr 2018 nicht mehr so hoch ausfallen wird. Wie hoch sie tatsächlich ausfallen wird, dürfte jedoch noch einige Zeit offen sein.
Bei BMW notiert die Aktie derzeit bei 85 Euro und damit etwas höher, als es noch vor kurzem der Fall gewesen ist. Die letzte Dividende lag bei 4 Euro je Aktie, nachdem es im Jahr zuvor 3,50 Euro je Aktie gab.
Bei VW notiert die Aktie derzeit bei rund 150 Euro und damit wieder etwas höher, als es vor kurzem der Fall gewesen ist. Die Dividende für das Jahr 2017 lag bei einem Wert in Höhe von 3,96 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Wert deutlich nach oben verbessert. Es ist durchaus möglich, dass auch für das Jahr 2018 eine attraktive Dividende bei VW gezahlt wird, so dass die Anleger in jedem Fall auf eine gute Rendite hoffen können.
Langfristig gesehen schaut der Himmel für die deutschen Autobauer derzeit nicht mehr so blau aus, wie es noch vor kurzem der Fall gewesen ist. Das liegt unter anderem daran, dass zum Teil Gewinnwarnungen ausgesprochen wurden, jedoch auch entsprechende Strafzölle z.B. dazu führen könnten, dass sich die Käufer von Autos anders entscheiden und dass die Gewinne der Autobauer deutlich gesenkt werden könnten. Die Risiken sollten von den Anlegern in jedem Fall unter die Lupe genommen werden, wenn man sich dazu entscheidet, entsprechend aktiv zu werden und bei einem der Autobauer zu investieren. Es ist durchaus möglich, dass sich in den kommenden Monaten attraktivere Einstiegskurse ergeben werden.
Wie entwickelt sich der Aktienmarkt derzeit?
Derzeit ist es durchaus möglich, dass der Aktienmarkt wieder neue Impulse bekommt. Es ist denkbar, dass diese positiv, aber auch negativ ausfallen können. Langfristig gesehen muss darauf geachtet werden, wo investiert wird und vor allem aber auch, wie investiert wird. Wer sich für Aktien entscheidet, sollte derzeit starke Nerven haben und in jedem Fall wissen, welche Risiken er bei den einzelnen Unternehmen eingeht. Je nach Branche ist derzeit mit stark unterschiedlichen Risiken zu rechnen. Es sollte daher umfangreich analysiert werden, bevor ein Investment in Aktien getätigt wird – unabhängig davon, ob in risikoarme oder in risikoreiche Industrien investiert werden soll. Wer in Aktien investiert, sollte immer langfristig investiert bleiben können und schlechte Zeiten ausharren können.
Autor: Piet Felten, 25.09.2018