DAX gleicht Schwankung nach EZB Zinsentscheid schnell wieder aus

Aktien NewsDer deutsche Leitindex DAX reagierte wie benommen auf die Entscheidung der EZB, den Leitzins nicht um 0,05% zu senken, sondern ihn gleich komplett auf 0% zu senken. Gleichzeitig wurden die Strafgebühren für Banken, die ihre Gelder bei der EZB parken angehoben. Die Banken sollen dadurch motiviert werden, das Geld in Form von günstigen Krediten an den Markt zu bringen und dadurch die Wirtschaft anzukurbeln.

Kurz nachdem am Donnerstag, den 10. März 2016 bekanntgegeben wurde, dass der Leitzins deutlich stärke gesenkt wird, als es im Vorfeld von vielen Experten und Analysten erwartet wurde, stieg der DAX zunächst deutlich an. Zahlreiche Aktienkurse sprangen auf die Meldungen der niedrigen Zinsen an und legten teilweise um über 2% zu. Nur wenige Stunden später fiel der DAX deutlich und schloss am Ende des Tages bei Betrachtung einzelner Kurse 2 bis 3 % im Minus. In vielen Aktienforen begannen wilde Spekulationen darüber, wie sich der DAX weiter entwickeln wird und wie sich die 0% Leitzinsen auf die Finanzwelt auswirken wird.

DAX zeigt sich am 11. März 2016 nach der Zinssenkung entspannt

Deutlich entspannter entwickelte sich der Leitindex DAX am 11. März 2016 direkt nach der Zinssenkung. Der Aktienindex legte um etwa 3% zu und einzelne Werte sogar deutlich mehr. Gerade die Banken (z.B. Deutsche Bank und Commerzbank), aber auch die Aktien von Thyssen Krupp konnten teilweise um mehr als 6% zulegen und sich gegenüber dem Vortageswert deutlich verbessern. Grundsätzlich befindet sich der Leitindex DAX gerade mitten in der Berichtssaison. Zahlreiche Unternehmen zahlen ihren Aktionären nicht nur eine attraktive Dividende, sondern geben die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr sowie die Prognose für das laufende Jahr 2016 bekannt.

K+S AG hebt Dividende deutlich, senkt aber Prognose

Die K+S AG gab vor kurzem ihre Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2015 bekannt und blickte mehr als positiv gestimmt auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurück. Die Dividende wird bei K+S von 0,90 Euro für das Vorjahr auf nun aktuell 1,15 Euro für das Geschäftsjahr 2015 angehoben. Der Ausblick hingegen ist nicht so rosig und so wird das Jahr 2016 als Übergangsjahr betrachtet, in welchem es durchaus möglich ist, dass die Umsätze im Vergleich zu 2015 deutlich sinken. Auf lange Sicht hingegen scheint es bei K+S bergauf zu gehen. Das Unternehmen startet in Kürze seine neue Mine in Kanada (Stichwort Legacy Projekt) und will bis 2020 den Umsatz sowie den Gewinn deutlich ankurbeln.

EON zahlt 0,50 Euro Dividende trotz Rekordverlust

Interessant wird es auch beim Stromkonzern EON, der derzeit je Aktie zu 8,80 Euro zu haben ist. Die Dividende will EON im Vergleich zu seinem Konkurrenzen RWE weiterhin zahlen und legt den Wert auf 0,50 Euro je Aktie fest. Dies entspricht einer aktuellen Dividendenrendite in Höhe von 5,6% und ist mehr als attraktiv. Bereits jetzt wurde jedoch bekannt gegeben, dass die Aktionäre sich in Zukunft auf eine sinkende Dividende einstellen sollen. Als vor wenigen Tagen die Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 bekanntgegeben wurden, werden sich nicht wenige Aktionäre die Augen gerieben haben. Der Verlust für das Geschäftsjahr 2015 wurde auf rund 7 Milliarden Euro beziffert und stellt damit einen Rekordwert da. Gleichzeitig steht der Konzern EON vor einer Aufspaltung und viele Aktionäre sind gerade davon abgeschreckt und wissen nicht, wie es mit EON weitergehen soll, weshalb derzeit nur wenige sich trauen, Aktien von EON zu erwerben, auch wenn die attraktive Dividende derzeit verlockend klingt.

Autor: Piet Felten, 13.03.2016

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