Der Leitindex DAX verliert im Monat April 2020 weiterhin stark an Wert. Der Monat März war bereits eine Achterbahnfahrt und diese scheint sich auch im April fortzusetzen. Das bedeutet, dass man weiterhin mit Turbulenzen an der Börse rechnen kann.
Das Corona Virus hält auch zum Start in den Monat April die Börsen in Atem. Das bedeutet konkret, dass die Aktienkurse vieler Unternehmen zum Start in den Monat nach wie vor massiv unter Druck stehen. Vor wenigen Wochen notierte der Leitindex DAX noch bei rund 13.000 Punkten und zwar auf dem Weg in Richtung 14.000 Zähler. Dieses Ziel scheint derzeit nicht so gut zu erreichen. Fakt ist, dass der Leitindex DAX sehr stark an Wert verloren hat und derzeit auf einem Niveau in Höhe von etwa 8.000 bis 9.000 Punkten notiert. Nicht nur in Deutschland, sondern vor allem global betrachtet stehen die Börsen massiv unter Druck. In Asien sowie in den USA sind die Kurse vieler Unternehmen ebenfalls stark unter die Räder gekommen. Das bedeutet, dass man auch hier sehr viel an Wert eingebüßt hat. Wie weit diese negative Abwärtsbewegung noch anhält, ist derzeit vollkommen offen. Wichtig ist auch, dass sich die Anleger Gedanken darüber machen, welche Branchen wie stark betroffen sein könnten.
Grundsätzlich sind es viele Branchen, die unter Druck stehen, weil das Corona Virus die Welt zum Shutdown bewegt. Fakt ist dabei natürlich auch, dass es einige Branchen gibt, die stärker betroffen sind und andere, die deutlich schwächer betroffen sind. Die Luftfahrt steht nicht nur in Deutschland, sondern weltweit unter Druck. Die Aktien der Deutschen Lufthansa sowie als auch von MTU stehen massiv unter Druck und haben in den vergangenen Wochen und Monaten massiv an Wert verloren. Anzumerken ist dabei auch, dass auf internationaler Ebene die Flugzeugbauer Airbus und auch Boeing ebenfalls massiv unter Druck stehen. Das bedeutet, dass auch hier die Kurse stark abgerutscht sind. Bei Boeing ist anzumerken, dass der Flugzeugbauer nicht nur mit seiner Boeing 737 Max Probleme hat, sondern vor allem die Aktien massiv unter Druck stehen, weil die komplette Luftfahrt zu einem großen Teil stillsteht. Zu beachten ist, dass die Aktionäre natürlich nicht sehr gerne die Nachrichten aufnehmen, dass die Dividende gestrichen wird und somit weniger Rendite möglich ist. Hinzu kommt, dass auch auf der CEO Ebene das Gehalt gestrichen worden ist. Diese Fakten zeigen, dass es bei Boeing in jedem Fall ernste Probleme gibt und dass es derzeit um Viel geht. Auch das Unternehmen Deutsche Lufthansa steht mehr als stark unter Druck. Der Preis je Aktie liegt nur noch bei etwa 8 bis 10 Euro und damit sehr viel tiefer, als es eigentlich vor ein paar Monaten noch der Fall gewesen ist.
Es ist derzeit vollkommen offen, wie lange die Airline den aktuellen Modus überleben kann. Kurzarbeit sowie Stützen durch den Staat dürften in Kürze dazu führen, dass das Unternehmen im Überlebenskampf ist und viele nicht wissen, wie es hier weitergeht.
Auf der aktuell gehaltenen Boeing Homepage kann man sich bestens darüber informieren, welche Maßnahmen der Konzern plant und wie er generell aufgestellt ist. Fakt ist, dass das Unternehmen Boeing genau wie auch der Mitbewerber Airbus zu den größten Bauern von Flugzeugen weltweit gehören. Wie sich diese Unternehmen weiterentwickeln, ist derzeit vollkommen offen.
Kreuzfahrten storniert – überlebt eine komplette Branche?
Im Bereich Kreuzfahrten stehen die Aktien der Unternehmen Carnival sowie als auch Royal Caribbean Cruise stark unter Druck. Beide Papiere verloren massiv an Wert und sind derzeit nur noch ein Bruchteil von dem Wert, was sie vor einem halben Jahr Wert gewesen sind. Fakt ist, dass beinahe alle Kreuzfahrtschiffe stillstehen. Das bedeutet für die Gesellschaften, dass die Schiffe keine Umsätze mehr erzielen können. Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass hohe Kosten entstehen und zwar für den Hafen sowie für die Wartung und Pflege der Schiffe.
Es ist davon auszugehen, dass beide Kreuzfahrtgesellschaften ihre Dividende aussetzen werden. Wie lange das Spiel mit den Kreuzfahrtlinien gut geht und ob sie alle am Ende überleben werden ist eine Wette auf die Zeit, die das Corona Virus weltweit verbringt. Je länger der Shutdown und die Quarantäne andauern, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktien der Konzerne weiter unter Druck geraten, weil diese kein Geld mehr verdienen. Langfristig betrachtet ist es also durchaus möglich, dass die Konzerne entweder irgendwann Staatshilfen benötigen, oder in den Ruin getrieben werden.
Wer sich jetzt dazu entscheidet, Aktien von Kreuzfahrtschiffen zu kaufen sollte damit rechnen, dass der Tiefststand noch lange nicht erreicht ist. Ebenfalls ist anzumerken, dass es möglich sein kann, dass die Aktien noch deutlich weiter in ihrem Wert sinken – je länger die Krise andauert, desto geringer dürfte der Wert der Unternehmen sein und desto stärker dürften die Aktien nachgeben. Das Risiko bei einem Investment in die Kreuzfahrtbranche ist derzeit womöglich besonders hoch.
Branchen, die durch Corona keinen massiven Ausfall zu befürchten haben!
Ja, es gibt auch Konzerne, die durch das Corona Virus keinen massiven Ausfall zu befürchten haben. Das bedeutet konkret, dass es Branchen gibt, die weiterhin funktionieren und in denen weiterhin Umsätze geschrieben werden. Vor allem im Bereich Versorgung und Konsumgüter sowie Lebensmittel und Getränke ist es möglich, dass weiterhin Umsätze erzielt werden. Zwar können sich hier einzelne Produkte ebenfalls sehr verschiedenen entwickeln, jedoch ist die Branche allgemein gut aufgestellt und gilt als krisensicher.
Das Unternehmen Nestlé gilt weltweit betrachtet als einer der größten Nahrungsmittelkonzerne überhaupt. Wer sich den Kursverlauf in Zeiten von Corona anschaut wird feststellen, dass es zwar eine leicht negative Entwicklung bzw. einen Kursabschlag gibt, diese aber nicht so hart ist, wie es in anderen Branchen der Fall ist. In Zeiten von Corona haben viel Branchen deutlich mehr an Wert verloren, als es in der Nahrungsmittelbranche der Fall ist.
Neben Nestlé sind es auch Unternehmen wie zum Beispiel PepsiCo und Coca-Cola, die zwar stark unter Druck geraten sind, jedoch langfristig betrachtet durchaus interessante Investments darstellen. Die Aktien beider Unternehmen sind derzeit günstig zu haben. Es ist davon auszugehen, dass Getränke und Lebensmittel der beiden Konzerne auch in Zukunft nach wie vor gefragt sind. Das bedeutet, dass ein Investment in diesem Bereich durchaus attraktiv sein kann. Bei PepsiCo ist man mit starken Brands, wie zum Beispiel Lays weltweit gut aufgestellt. Hinzu kommt, dass man durch die Übernahme von Sodastream in jedem Fall eine Option hat, auch in der Zukunft weiter zu wachsen. Auch die geplante Übernahme von Monster Beverage könnte langfristig interessant sein und dazu führen, dass PepsiCo weiter im Wert steigt.
Wer sich im Bereich Convenience Food umschaut wird zweifelsohne schnell auf das Unternehmen Kraft Heinz kommen. Das Unternehmen steckte jedoch bereits vor der Corona Krise in einer größeren Krise. Ob sich das Unternehmen in den kommenden Jahren positiv entwickelt, dürfte von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sein. Langfristig gesehen ist es jedoch möglich, dass der vor allem für Heinz Ketchup und Philadelphia Käse bekannte Konzern die Kurve bekommt und wieder deutlich im Wert steigt. Innerhalb der vergangenen Jahre wurde das komplette Top Management bei Kraft Heinz stark verändert. Neue Strategien und starke Abschreibungen haben dazu geführt, dass sich hier in der Zukunft einiges ändern dürfte, wenn der Konzern es schafft, sich neu aufzustellen und gewisse Dingen neu zu erfinden.
Im Bereich der Konsumgüter sind es die beiden Konzerne Unilever sowie Procter & Gamble, welche für viele Haushaltsprodukte bekannt sind, die in Deutschland, aber auch weltweit genutzt werden. Die Aktien der beiden Unternehmen stehen zwar etwas unter Druck, jedoch nicht so weit, wie es in anderen Branchen der Fall ist. Das bedeutet, dass man bei beiden Unternehmen davon ausgehen sollte, dass die Kurse recht stabil bleiben und es vielleicht im Zuge der allgemeinen Verunsicherung zu einem Kurseinbruch kommen kann. Fakt ist, dass man bei Unilever und Procter & Gamble davon ausgeht, dass die Gewinne sich weiterhin gut entwickeln. Die Konzerne dürften in den kommenden Jahren weiterhin existieren, was in jedem Fall für die Investoren von Bedeutung ist.
Öl Branche: Krisenmodus aktiviert?!
In der Öl Branche arbeiten viele der Konzerne weiterhin im Krisenmodus. Das bedeutet, dass deutlich weniger Umsatz und Gewinn geschrieben wird, als es noch vor ein paar Monaten der Fall gewesen ist. Der Ölpreis notiert im März und auch im April 2020 deutlich unter den Werten, die in den vergangenen Jahren erreicht worden sind. Mit Preisen von 20 bis 30 US-Dollar ist Öl so günstig, wie schon lange nicht mehr. Dieser Umstand führt dazu, dass die Aktien der Ölkonzerne deutlich in den Keller gegangen sind, weil man davon ausgeht, dass hier sehr viel weniger an Umsatz und Gewinn geschrieben wird.
Der Konzern Shell hat bereits umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt. Grundsätzlich wird auch das Rückkaufprogramm für Aktien nicht fortgesetzt, sofern die aktuellen Tranchen vollzogen worden sind. Dies könnte dazu führen, dass man in jedem Fall versucht, die Dividende stabil zu halten. Ob und wie lange dieses Vorgehen gelingt, ist derzeit vollkommen offen. Der Shell Konzern ist was sein Kapital angeht sehr gut aufgestellt. Langfristig betrachtet könnten die Anlegerinnen und Anleger davon profitieren und es ist möglich, dass der Konzern die aktuelle Krise gut meistert und übersteht.
Dies dürfte jedoch vor allem davon abhängig sein, wie lange diese Krise dauert und natürlich auch davon, ob der Ölpreis und der Konsum an Öl in den kommenden Monaten wieder deutlich steigen. Sofern der Konsum und auch der Preis auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben, dürfte der Konzern wohl kaum in der Lage sein, die aktuelle Dividende langfristig halten zu können.
Viele Unternehmen im Bereich Öl gehen davon aus, dass die Ölpreise und auch der Verbrauch im Spätsommer des Jahres 2020 wieder deutlich steigen werden. Dies könnte dazu führen, dass die Konzerne wieder mehr verdienen und eine Dividende nachhaltig gesichert werden kann. Eine Garantie auf eine hohe Dividende gibt es jedoch nicht.
In den USA wurde durch den Konzern Occidental Petroleum bereits jetzt verkündet, dass die Dividende deutlich reduziert wird. Nach dem Ölpreis Crash ist auch die Aktie von Occidental Petroleum deutlich in den Keller gegangen. Der Preis je Papier notierte zeitweise bei gerade einmal 10 Euro, so dass mit einer deutlich geringeren Dividende zu rechnen ist, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen war. Die Dividende je Quartal wird von 0,79 US-Dollar auf 0,11 US-Dollar reduziert. Dieses Beispiel zeigt, wie schnell sich etwas in der Öl Branche ändern kann, wenn zum Beispiel die Preise weltweit einbrechen, oder wenn die Nachfrage sich deutlich reduziert, weil die gesamte Weltwirtschaft praktisch stillsteht.
Im Bereich Öl und Ölverbrauch ist nicht nur der Konzern Occidental Petroleum unter die Räder gekommen. Gerade in den USA sind es mit Unternehmen wie Chevron oder Exxon Konzerne, die in jedem Fall sehr viele Probleme haben und die deutlich im Preis gerutscht sind. Ob die Konzerne ihre Dividende, die sie oftmals schon seit vielen Jahren erhöhen, stabil halten können, ist derzeit noch vollkommen offen. Die beiden Schwergewichte Chevron und Exxon Mobile zahlen schon seit mehreren Jahrzehnten eine steigende Dividende. Viele Aktionäre hoffen darauf, dass die spendable Dividendenpolitik fortgesetzt werden kann. Ob dies wirklich passiert, ist derzeit mehr als fragwürdig und von vielen Faktoren abhängig.
Tabak – in Krisenzeiten ein robustes Investment?!
Viele Investoren fragen sich, ob ein Investment in Tabak derzeit interessant sein kann. Fakt ist, dass die Preise der ohnehin schon stark unter Druck stehenden Tabak Industrie Aktien deutlich gesunken sind. Das bedeutet, dass sich viele Investoren von den Tabak Papieren trennen. Interessant sind diese derzeit vor allem wegen der attraktiven Dividendenpolitik der Unternehmen. Das bedeutet konkret, dass man davon ausgehen kann, dass Tabak Aktien heute und auch in der Zukunft hohe Renditen durch ihre steigenden Dividenden anbieten. Fakt ist, dass viele der großen Tabak Konzerne ihre Dividende einmal im Quartal ausschütten. Somit garantieren die Unternehmen einen dauerhaften Cash Flow. Hinzu kommt, dass viele der Tabak Unternehmen bereits seit vielen Jahrzehnten steigende Dividenden ausschütten.
Das Unternehmen Altria aus den USA erhöht die Dividende bereits seit 50 Jahren und ist damit ein wahrer Aristokrat der Dividenden. Auch bei British American Tobacco wird die Dividende seit mehr als 15 Jahren erhöht und das kleinere Unternehmen Imperial Brands hat die Dividende in den vergangenen Jahren ebenfalls beeindruckender Weise stark erhöht. Wer sich für Philip Morris interessiert wird feststellen, dass auch hier mit deutlich höheren Dividendenrenditen zu rechnen ist, als es in der jüngsten Vergangenheit der Fall gewesen ist. Viele Aktionäre hoffen darauf, dass die Dividende auch in der Zukunft weiterwächst.
Die Unternehmen gehen davon aus, dass in Krisen Zeiten nach wie vor viel geraucht wird, bzw. dass einige Menschen sogar mehr rauchen werden. Fakt ist, dass die Tabak Industrie bereits einige Krisen überstanden hat. Ob die Industrie in 10 bis 20 Jahren noch so gut dasteht, wie es heute der Fall ist, ist derzeit vollkommen offen und kann nur schwer vorhergesagt werden. Langfristig gesehen dürfte im Tabak Sektor nach wie vor eine ordentliche Dividende fließen. Gerade die neuen Vaping und Heating Systeme sorgen dafür, dass vielen Rauchern der Umstieg leicht fällt und dass sie auf diese angenehmeren Tabak Produkte umsteigen können.
Autor: Piet Felten, 9.04.2020