Der deutsche Aktienindex DAX war in den ersten Tagen des Monats Mai durch zahlreiche Themen zum Teil stark unter Druck geraten. In der zweiten Hälfte des Mais konnte er wieder an Wert gewinnen und notiert derzeit oberhalb der Marke von 12.000 Punkten. Ob der DAX diese Marke halten kann, dürfte von zahlreichen Entwicklungen abhängig sein – unter anderem davon, wie sich die wirtschaftlichen Konflikte weltweit entwickeln und welche Unternehmen davon betroffen sein werden.
Vonovia und Wirecard sind gefragt
Die Aktien der Unternehmen Vonovia und Wirecard zählen derzeit zu den gefragtesten Papieren im Leitindex DAX. Das Unternehmen Vonovia ist beliebt, weil es sich mit Immobilien beschäftigt und dabei vor allem auf den deutschen Markt konzentriert. Die Geschehnisse in Großbritannien dürften auf das derzeitige Geschäftsmodell keinen Einfluss haben. Dies führt dazu, dass die Aktie von Vonovia derzeit vor allem bei Anlegern beliebt ist, die in den kommenden Jahren auf steigende Umsätze und auf eine positive Entwicklung setzen. Die Dividende konnte bei der Vonovia SE in den vergangenen Jahren stets erhöht werden und es ist davon auszugehen, dass sie auch in der Zukunft weiter erhöht wird, wenn sich die Geschäfte weiterhin so positiv entwickeln.
Grundsätzlich zählt die Vonovia SE zu den Unternehmen, die sich im DAX in den vergangenen Jahren sehr wenig volatil gezeigt haben. Die Kursentwicklung war stets nachhaltig und kaum von deutlichen Rücksetzern geprägt. Es gibt bei der Vonovia SE viele Trader, die schon seit vielen Jahren investiert sind. Die Kommentare der Analysten zur Vonovia sind ebenfalls überwiegend positiv. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 beläuft sich auf 1,44 Euro und wurde vor wenigen Tagen gezahlt. Im Jahr zuvor notierte die Dividende noch auf einem Wert in Höhe von 1,32 Euro und damit deutlich niedriger. Es ist anzumerken, dass die Vonovia SE auch die Prognose für das Jahr 2019 nach oben korrigierte. Dies führte dazu, dass der Kurs der Aktie deutlich anzog und die Aktie noch weiter steigen kann.
Das Immobiliengeschäft gilt derzeit nach wie vor als recht sicher und stabil. Die Preise für Immobilien sind in den vergangenen Jahren sehr stark angezogen. Damit sind nicht nur die Preise für den Kauf von Wohnungen und Häuser gemeint, sondern auch die Preise für zum Beispiel die Vermietung von Wohnraum. Gerade bei Neuvermietungen wird der Preis in vielen Fällen angehoben, was dazu führt, dass in jedem Fall höhere Mieten gezahlt werden. Bestimmte Stadtteile bzw.
Quartiere sind in den vergangenen Jahren deutlich aufgewertet worden, so dass in jedem Fall mit hohen Mieten zu rechnen ist. Immobilienkonzerne profitieren davon, wenn sie Immobilien vermieten und können natürlich dadurch auch ihre Umsätze deutlich steigern. Grundsätzlich ist die Dividendenrendite bei der Vonovia SE sehr attraktiv. Bei einem aktuellen Kurs in Höhe von 47 Euro und bei einer Dividende in Höhe von 1,44 Euro je Aktie ergibt sich eine Rendite in Höhe von 3%, was deutlich attraktiver ist, als es bei vielen anderen konservativen Anlagen der Fall ist.
Das Unternehmen Wirecard steht bereits seit einigen Monaten im Fokus der Anleger. Das liegt daran, dass bei Wirecard in jedem Fall sehr hohe Renditen möglich sind, jedoch natürlich auch anzumerken ist, dass sich die Aktie in den vergangenen Monaten sehr volatil bewegt hat. Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass Wirecard seinen Aktionären eine gute Zukunft verspricht. Die Umsätze sind steigend und laufend werden neue Märkte erschlossen und Kunden hinzugewonnen. Anzumerken ist, dass bei Wirecard zu erwähnen ist, dass natürlich ein starkes Wachstum vorhanden ist, aber auch die entsprechenden Risiken betrachtet werden muss.
Die Artikel der FT führten in der Vergangenheit dazu, dass der Kurs der Aktie zum Teil heftig eingebrochen war. Das bedeutet, dass die Aktie sehr viel an Wert verloren hat und sich von dieser negativen Presse derzeit wieder erholt. Der Aktienkurs der Wirecard AG notierte zum Teil bei weniger als 100 Euro, nachdem der Kurs vor ein paar Monaten noch im Bereich von etwa 150 bis 190 Euro notierte. Fakt ist, dass zweitweise der Leerverkauf durch die BaFin verboten wurde, bzw. nicht mehr möglich gewesen ist. Es wurden Büroräume in Asien durchsucht, bzw. es gab dort entsprechende Untersuchungen, die dabei helfen sollte, zu verstehen, wie die Geschäfte von Wirecard abgelaufen sind und dabei helfen sollte, zu identifizieren, ob hier alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Wirecard ist derzeit bei vielen Anlegern interessant, die darauf hoffen, dass sich das Unternehmen auch in der Zukunft weiterhin so positiv entwickeln wird und dass auch in der Zukunft davon ausgegangen werden kann, dass bei Wirecard in jedem Fall der Gewinn weiter gesteigert werden kann.
Der Einstieg der Softbank bei Wirecard vor einigen Wochen ist ein gutes Signal gewesen, dass zeigt, dass auch große Konzerne an Wirecard glauben und davon ausgehen, dass bei Wirecard in jedem Fall viel zu erreichen ist. Der Konzern beginnt gerade erst, in Asien auf dem Markt Fuß zu fassen und hier aktiv zu werden. Es ist durchaus möglich, dass Wirecard auch in den kommenden Monaten in Asien weiter im Aufwind ist und dass der Aktie guten Rückenwind geben wird (siehe Wirecard Geschäftsbericht).
Der Wirecard Konzern ist im DAX notiert und dürfe dies auch in den kommenden Jahren bleiben, wenn sich der Umsatz und die Gewinne weiterhin so gut entwickeln, wie es jetzt der Fall ist. Auch die Dividende wurde leicht erhöht und zwar von 0,18 Euro auf 0,20 Euro. Anzumerken ist dabei jedoch, dass Wirecard zu den Unternehmen gehört, die für viele Aktionäre gerade wegen ihrer Perspektiven interessant sind. Wer bei Wirecard investiert, hofft darauf, dass die positive Wachstumsstory weitergeht und der Konzern in Zukunft weiterhin an der Börse eine wichtige Rolle spielen wird. Zahlreiche Analysten gehen ebenfalls davon aus, dass in den kommenden Monaten Kursziele von 150 Euro und mehr erreicht werden können.
Bayer AG günstig wie – Risiko oder Chance?
Die Aktie der Bayer AG mit Sitz in Leverkusen ist derzeit für einen Preis von etwa 55 bis 58 Euro je Stück zu haben und damit deutlich günstiger, als es in den vergangenen 2 bis 3 Jahren der Fall gewesen ist. Fakt ist jedoch auch, dass jeder, der die Medien und News in den vergangenen Wochen verfolgt hat weiß, in welcher Situation sich der Konzern derzeit befindet und welche Risiken bei ihm vor der Türe stehen. Es ist gar nicht so leicht, sich ein umfangreiches Bild von Bayer zu machen und zu verstehen, welche Chancen und welche Risiken hinter einem Investment bei Bayer stehen. Der Kauf von Monsanto stellt den Konzern in jedem Fall vor große Probleme und Herausforderungen. Zahlreiche Klagen warten in den USA auf den Konzern. Dies könnte nach wie vor negative Folgen mit sich ziehen und dazu beitragen, dass der Aktienkurs weiter sinkt.
Je niedriger der Aktienkurs der Bayer AG ist, desto größer sind die Risiken, dass ein anderes Unternehmen investiert, oder sogar Investoren den Konzern in Teilen übernehmen könnten und für zahlreiche Veränderungen sorgen könnten. Bayer selbst befindet sich in einer großen Umstrukturierung, denn zahlreiche Arbeitsplätze sollen in den kommenden Jahren gestrichen werden. Die Dividende liegt derzeit bei 2,80 Euro je Aktie und wurde gegenüber dem Vorjahr nicht gesteigert. Das bedeutet, dass bei einem aktuellen Kurs in Höhe von 57 Euro mit einer Rendite in Höhe von 4,9% zu rechnen ist. So hoch war die mögliche Rendite durch die Dividende in den vergangenen Jahren bei Bayer nicht. Der Vorstand hat bereits angekündigt, dass auch in der Zukunft eine solche attraktive Dividendenpolitik bei Bayer gefahren werden soll und die Dividende weiter steigen könnte. Wer also das Risiko eingeht und davon ausgeht, dass Bayer langfristig die Probleme in den Griff bekommt, könnte langfristig davon profitieren. Generell muss jedoch erwähnt werden, dass die Risiken auf jeden Fall sehr hoch sind und auch Verluste möglich sind. Die Bayer Aktie ist derzeit ein „heißes Papier“, dass man vorher genau durchleuchten sollte, bevor man sich für oder gegen ein Investment entscheidet.
Adidas über 250 Euro – wie viel Potential ist vorhanden?
Das Unternehmen Adidas ist bei Tradern aus Deutschland sowie aus benachbarten Ländern sehr begehrt. Das liegt daran, dass bei Adidas in jedem Fall gute Zahlen geschrieben werden und der Konzern derzeit gut aufgestellt ist. Als Sportausrüster ist Adidas mehr als gut aufgestellt und sorgt dafür, dass in jedem Fall sehr viel erreicht werden kann. Da in den kommenden Jahren unter anderem zahlreiche sportliche Highlights und Ereignisse bevorstehen ist es möglich, dass der Umsatz hier weiter anziehen kann.
Als Ausrüster zahlreiche Sportteams und Mannschaften ist die Marke mit den drei Streifen mehr als gefragt. Fakt ist, dass die Aktie von Adidas derzeit bei rund 250 Euro notiert und diese Marke vor kurzem sogar durchbrochen hatte. Es ist also möglich, dass es in der Zukunft auch zu Rücksetzern kommen kann. Gewinnmitnahmen können schnell dazu führen, dass der Kurs der Aktie auch mal einen größeren Rücksetzer macht. Dieser könnte jedoch auch langfristig als Einstiegszeitpunkt genutzt werden. Bei Adidas sind die Zeichen nach wie vor auf Wachstum gestellt und es ist denkbar, dass der Konzern in den kommenden Jahren weiterhin gute Zahlen präsentieren kann. Zu beachten ist, dass es auch beim Erreichen der Marke von 200 sowie der Marke von 220 Euro viele Hypothesen darüber gab, dass die Adidas Aktie wieder an Wert verlieren wird und der Kurs deutlich zurück gehen wird.
Natürlich ist es bei Adidas auch dazu gekommen, dass der Kurs der Aktie deutlich zurück ging, jedoch war es nie der Fall, dass der Kurs so deutlich zurückging, wie es sich viele Anleger erhofft haben. Das liegt auch daran, dass bei Adidas in jedem Fall sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird und natürlich auch darauf, dass man in jedem Fall gute Produkte entwickelt. Bei Adidas ist es möglich, dass die Gewinne stabil sind und der Umsatz stimmt. Die Dividende wurde in den vergangenen Jahren ebenfalls stark erhöht. Wer bei Adidas investieren will sollte jedoch genau überlegen, wann er dies tut und welche Risiken in der Zukunft auf das Unternehmen warten.
Es ist durchaus möglich, dass sich die wirtschaftliche Situation ändern und es auch zu stärkeren Rückgängen im Kurs kommen kann. In der Vergangenheit ist der Kurs bereits in kurzen Zeiträumen um 20 bis 30 Euro gesunken. Wichtig ist auch, dass man nicht nur auf die Aktie von Adidas achtet, sondern die gesamte Branche im Blick hat. Es ist durchaus denkbar, dass auch andere Sportartikelhersteller interessant sein können und sich hier attraktive Chancen ergeben. Wie groß das Kurspotential bei Adidas ist, kann derzeit kaum vorhergesagt werden. Es ist durchaus möglich, dass bei Adidas auch die Marke von 300 Euro erreicht werden kann. Dies dürfte jedoch von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig sein und so ist auch ein Rückgang auf 200 Euro denkbar.
Autor: Piet Felten, 23.05.2019