Der deutsche Leitindex DAX taumelt im Monat Oktober 2015 deutlich. Die Marke von 10.000 Punkten wurde in den vergangenen Tagen mehrmals nach oben durchbrochen, allerdings kurz darauf sank der Wert des wichtigsten deutschen Indexes erneut auf unter 10.000 Zähler. Fakt ist, dass auch die einzelnen Werte im DAX nicht unbedingt einen klaren Trend aufweisen.
Versorger auf dem Prüfstand
Die Stromkonzerne EON und RWE sanken in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich und brachen auf Tiefststände ein, die so in den vergangenen 30 Jahren nicht erreicht wurden. Kurz darauf wurde eine Studie veröffentlicht, in welcher behauptet wird, dass die Versorger offenbar gute Rücklagen gebildet haben und somit den Rückbau der betroffenen Atomkraftwerke bezahlen können. An der Börse führte dies kurzfristig dazu, dass die Aktien von RWE und EON binnen weniger Tage um teilweise am Tag etwa 10 bis 12% nach oben schnellten. Wenige Tage darauf wurde das veröffentliche Gutachten jedoch in Frage gestellt, die Reaktion der Börse: Beide Werte verloren wieder deutlich. Unter dem Strich bleibt jedoch eine kleine Verbesserung gegenüber den Kurse, die noch ein paar Tage zuvor ausgerufen wurden.
Die Aktie von EON lag bei rund 7,50 Euro und konnte sich auf über 9 Euro verbessern. Die Aktie des Konkurrenzen RWE fiel auf unter 9,30 Euro und konnte sich auf rund 13 Euro wieder erholen. Dies bedeutet, dass die Aktie binnen weniger Tage um rund 30% gestiegen ist. Beide Aktien haben nach wie vor Potential – nach oben, aber auch genauso gut nach unten.
K+S – Prognose in Gefahr?
Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass der Konkurrenz Potash aus Kanada kein Interesse mehr an einer Übernahme der K+S AG aus Kassel hat. Die Aktie war im Vorfeld auf deutlich über 35 Euro gestiegen – nachdem jetzt bekannt wurde, dass sich Potash zurück zieht, fiel das Papier zum Teil auf unter 23 Euro. Für Aktionäre könnte dies mit langer Perspektive eine gute Möglichkeit zum Einstieg sein.
Fakt ist, dass die K+S AG nach wie vor solide Zahlen schreibt und diese besser sind, als es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist. Bei K+S ist es möglich, dass eine Dividende in Höhe von 0,90 Euro je Aktie gezahlt wird – viele Aktionäre gehen aber davon aus, dass diese im Vergleich zum vergangenen Jahr angehoben wird, da auch das Jahr besser lief. Es ist durchaus möglich, dass eine Dividende in Höhe von 1,10 bis 1,20 Euro je Aktie gezahlt wird, was für eine Dividendenrendite in Höhe von über 4% sprechen würde.
Langfristig betrachtet ist die Aktie von K+S interessant, da sie natürlich gerade bedingt durch das Legacy Projekt ein großes Potential beherbergt. Bei dem Legacy Projekt handelt es sich um eine neue Kalimiene in Kanada, welche 2016 eröffnet werden soll. Hier sollen weitere Mengen an Düngemitteln abgebaut werden, die dann auf dem Weltmarkt angeboten werden sollen. Das könnte dazu führen, dass der Umsatz sowie der Gewinn von K+S in den kommenden Jahren deutlich gesteigert werden kann und natürlich auch niedrigere Kosten bei der Produktion anfallen. Gleichzeitig beginnt jetzt mit der Wintersaison in Kürze wieder das für K+S ebenfalls wichtige Salzgeschäft.
Autor: Piet Felten, 15.10.2015