Die Corona Krise ist noch lange nicht ausgestanden, jedoch erholen sich die Indizes weltweit bereits langsam. Einzelne Aktien notieren bereits deutlich höher, als es im März und April 2020 der Fall gewesen ist. Viele Betriebe haben angekündigt, wieder produzieren zu wollen und die Wirtschaft legt wieder los.
Nach wie vor spielt Corona in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Das bedeutet, dass in jedem Fall sehr viele Menschen nicht regulär ihrer Arbeit nachgehen können. Die Unternehmen haben zum Start in den Mai häufig die Quartalszahlen für das erste Quartal 2020 präsentiert. Nicht gerade selten konnte dadurch erkannt werden, dass die Umsätze zum Teil deutlich gesunken sind. Somit ist es nur schwer möglich sich vorstellen zu können, dass die Umsätze für das zweite Quartal 2020 deutlich besser ausfallen. In vielen Branchen ist damit zu rechnen, dass die Umsätze weiterhin auf einem niedrigen Niveau belassen werden und sich kaum positiv entwickeln werden. Somit ist auch bei vielen Aktien davon auszugehen, dass diese günstig bewertet sein werden und kaum im Wert steigen werden. Langfristig gesehen sollte man sich also genau überlegen, wo man investiert. Dennoch gibt es einige Branchen, die in jedem Fall kurz nach der Krise Chancen bieten. Die Chance auf eine Kurserholung ist bei vielen Unternehmen gegeben. Das bedeutet, dass mit der fortgeführten Geschäftstüchtigkeit dafür gesorgt werden kann, dass der Umsatz wieder gesteigert werden kann. Es ist also möglich, dass bereits kurz nach der Krise starke Umsätze generiert werden können. Wie lange es noch dauert, bis die Krise nachhaltig überwunden ist, ist derzeit noch vollkommen offen und muss abgewartet werden.
Corona und die Quartalszahlen sowie Entwicklungen im Mai
Schlechte Quartalszahlen und Entwicklungen haben sich in den vergangenen Monaten bei vielen Unternehmen eingestellt. Derzeit kann kaum vorhergesagt werden, wie sich die Geschäfte einzelner Bereiche entwickeln werden. Das liegt unter anderem auch daran, dass es natürlich viele Branchen gibt, in denen ein massiver Rückgang der Nachfrage zu verbuchen ist. Dies trifft zum Beispiel auf die Branche Kreuzfahrt und Automobil zu. Auch Unternehmen, die zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr aktiv sind oder Maschinenbauer haben in den vergangenen Monaten deutlich weniger gearbeitet, als es sonst der Fall gewesen ist. Wer sich online informiert wird feststellen, dass die Kurse einzelner Aktien zum Teil deutlich gefallen sind und in jedem Fall sehr viel weniger passiert, als es in anderen Bereichen der Fall ist.
Positiv hingegen hat sich die Bayer AG entwickelt. Das Unternehmen hat als erster deutscher DAX Konzern eine digitale Online Hauptversammlung vollzogen. Gleichzeitig wurde die Dividende konstant gehalten. Das bedeutet, dass die Aktionäre mit einer Ausschüttung in Höhe von 2,80 Euro je Aktie rechnen konnten. Bayer ist als Konzern im Bereich Life Sciences und Crop Sciences sehr gut aufgestellt und hat für das erste Quartal 2020 keine schlechten Zahlen präsentiert.
Wer sich auf der Bayer Homepage umschaut sollte schnell erkennen, dass die Zahlen gut sind, jedoch auch Bayer sich schwer damit tut, neue Prognosen aufzustellen. Ob es sich um Einmaleffekte im ersten Quartal 2020 handelt, oder ob der Konzern wirklich gut aufgestellt ist und sich in jedem Fall gut entwickelt, ist derzeit noch vollkommen offen. Abzuwarten bleibt, wie sich die Zahlen für die weiteren Quartale entwickeln. Generell muss jedoch gesagt werden, dass der Konzern keine Kurzarbeit anmelden musste und als solide gilt. Gerade in Zeiten, in denen die Gesundheit der Menschen auf dem Spiel steht ist es gar nicht so leicht, für die Konzerne zu agieren und dafür zu sorgen, dass die Produktion weiterhin läuft. Bei Bayer scheint dies zu gelingen, wobei der Konzern gerade im Gesundheitssektor natürlich sehr gut aufgestellt ist und es ist denkbar, dass man hier auch in Zukunft auf jeden Fall attraktiv positioniert ist.
Generell sind viele Unternehmen aus dem Bereich Pharma derzeit gut aufgestellt. Dies gilt in Deutschland für den Bayer Konzern, aber auch zum Beispiel in der Schweiz für die Unternehmen Roche sowie Novartis. Auch der Konzern Johnson und Johnson sowie als auch das Unternehmen GlaxoSmithKline und diverse andere Pharmakonzerne sind gut aufgestellt. Dies führt dazu, dass
Aktien im Crashmodus – wer liegt aktuell am Boden?
Es gibt einige Aktien, die sich derzeit im Crashmodus befinden und die am Boden liegen. Dies gilt zum Beispiel für die Aktie der Deutschen Lufthansa. Das Unternehmen notiert derzeit bei gerade einmal 6 bis 8 Euro je Aktie. Das liegt daran, dass der Umsatz praktisch auf 0 gesunken ist, weil kaum noch Flüge stattfinden. Der gesamte Luftverkehr liegt weltweit am Boden und das bedingt durch die Corona Erkrankungen. Zu beachten ist, dass die Aktie derzeit im Crashmodus ist und bereits mit dem Staat gesprochen wird, ob dieser bei der Deutschen Lufthansa einsteigt und entsprechend aktiv werden möchte. Die Aktie steht derzeit massiv unter Druck. Es sieht danach aus, als ob die Deutsche Lufthansa und generell die Luftfahrt eine der letzten Branchen ist, die entsprechend nach der Corona Krise wieder auf die Beine kommt. Das liegt einfach daran, dass viele Menschen auf einer sehr kleinen Fläche in einem Flugzeug zusammensitzen. Somit gelten Flugzeuge potentiell als ein Ort, an dem sehr viel passieren kann und an dem in jedem Fall sehr viele Probleme auftreten können. Fakt ist, dass man bei der Lufthansa in jedem Fall sehr leicht und sehr einfach eine Aktie günstig kaufen kann. Derzeit sieht es danach aus, als ob das Unternehmen im Katastrophenfall durch den Staat gerettet wird.
Wie sich die Luftfahrt langfristig entwickeln wird, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Das bedeutet natürlich auch, dass man wissen sollte, dass die Digitalisierung deutlich vorangetrieben wird. Fakt ist, dass man im Bereich der Luftfahrt in jedem Fall damit rechnen sollte, dass weniger Flüge gebucht werden, weil mehr Menschen digital von zu Hause aus arbeiten und zum Beispiel Video Konferenzen sehr viel mehr gefragt sind, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Langfristig gesehen dürfte es der Luftfahrt dennoch irgendwann wieder gut gehen, denn nicht nur Business Trips, sondern auch private Urlaubsreisen sowie als auch der Warenverkehr sollten wieder steigen. Somit können Aktien von Unternehmen aus der Luftfahrt insgesamt betrachtet auch irgendwann wieder im Wert steigen.
Im Bereich der Automobilindustrie gibt es mit Daimler, BMW und VW Konzerne, deren Aktie im Zuge der Corona Krise massiv unter Druck geraten sind. Das bedeutet, dass der Preis je Aktie deutlich niedriger notiert, als es noch vor ein paar Monaten der Fall gewesen ist. Dennoch sieht es derzeit danach aus, dass sich auch die Kurse der Aktien in der Automobilindustrie deutlich erholen. Beim BMW, Daimler und VW notieren die Preise je Aktie bereits jetzt deutlich höher, als es zum Beispiel im Zeitraum gegen Ende März der Fall gewesen ist. Langfristig gesehen ist es denkbar, dass die Preise weiter steigen und in jedem Fall sehr viel mehr Umsatz gemacht werden kann. Langfristig gesehen dürften sich die Kurse der Aktien in jedem Fall stark erholen. Es ist denkbar, dass dann mit deutlichen Steigerungen des Umsatzes gerechnet werden kann. Dies ist jedoch davon abhängig, wie sich die Stimmung in der Wirtschaft allgemein entwickelt. Es ist durchaus denkbar, dass es noch 1 bis 2 Jahre dauern kann, bis die Wirtschaft wieder vollends aktiv ist und in allen Branchen gearbeitet wird. Was die Dividenden angeht, so ist im Bereich der Automobilindustrie womöglich aktuell nicht mit attraktiven Ausschüttungen zu rechnen.
Shell senkt die Dividende – und nun?
Die Ölbranche ist in den vergangenen Jahren deutlich unter Druck geraten. Alternative Energieträger sowie große Umschichtungen bei Fonds und anderen Anlageformen tragen dazu bei, dass sich immer weniger Anleger für Ölkonzerne interessieren. Hinzu kommt, dass die Preise für Öl deutlich eingebrochen sind. Die Kontrakte, in denen bestimmte Ölsorten wie z.B. WTI oder Brent gehandelt werden standen im April 2020 deutlich unter Druck. Somit ist es also möglich, dass in jedem Fall weiterhin mit niedrigen Erträgen im Bereich der Öl Industrie gerechnet werden kann. Zahlreiche Firmen haben bereits angekündigt, dass die Dividende gesenkt wird. Ob und wie schnell dies wirklich der Fall ist, bleibt abzuwarten. Es ist durchaus möglich, dass bei einigen Firmen nach wie vor eine attraktive Dividende fortgeführt wird.
Bestes Beispiel für eine Senkung der Dividende ist der Konzern Royal Dutch Shell. Das Unternehmen hat seit dem Jahr 1945 die Dividende erhöht, oder aber auch beibehalten. Jetzt wurde bekanntgegeben, dass das Unternehmen erstmals seit 1945 die Dividende deutlich senkt. Das bedeutet konkret, dass statt 0,47 US-Dollar je Quartal nur noch eine Dividende in Höhe von 0,16 US-Dollar je Quartal ausgeschüttet wird. Die Dividende wird damit um 66% gestrichen und ist deutlich niedriger, als es noch vor einem Jahr der Fall gewesen ist. Damit reagiert der konservative Shell Konzern auf die massiven Änderungen am Markt und natürlich auf die niedrigen Ölpreise. Langfristig gesehen ist es durchaus möglich, dass die Dividende bei Shell irgendwann wieder steigt. Dies ist jedoch davon abhängig, wie sich die Ölpreise entwickeln und wie sich generell die Nachfrage nach Öl entwickelt.
Sollte es dazu kommen, dass in Zukunft wieder deutlich mehr Öl nachgefragt wird, so ist es möglich, dass auch die Preise der Aktien deutlich steigen können und die Firmen mehr Geld verdienen. Dies gibt vielen Unternehmen die Chance, dass auch wieder höhere Dividenden gezahlt werden können. In Norwegen war es der Staatskonzern Equinor, der seine Dividende vor kurzem auch radikal gekürzt hat und bei dem nicht mit einer hohen Rendite zu rechnen ist. Es ist durchaus möglich, dass noch weitere Ölkonzerne folgen werden.
Der Konkurrent British Petrol hingegen hat die Dividende für das erste Quartal 2020 noch nicht gesenkt. Die Dividende liegt bei 0,105 US-Dollar je Aktie und notiert damit deutlich höher, als es von vielen Analysten erwartet worden ist. In einem TV-Interview gab der CEO von BP bekannt, dass die Dividende von Quartal zu Quartal überlegt wird. Das bedeutet ganz klar, dass es natürlich auch bei BP dazu kommen kann, dass die Dividende deutlich gesenkt werden kann. Langfristig betrachtet ist es durchaus denkbar, dass man dennoch attraktive Erträge durch die Dividende erzielen kann. Generell ist zu erwähnen, dass der Konzern BP derzeit auch nicht über eine Script Dividende nachdenkt, bei der anstelle von Geld Aktien an die Aktionäre ausgezahlt werden. Dies führt dazu, dass der Konzern in jedem Fall weiterhin aktiv nachdenkt, wie er seine Dividendenpolitik gestalten soll.
Sollte die Ölkrise und die Corona Krise in absehbarer Zeit wieder vorbei sein ist es durchaus möglich, dass die Preise wieder steigen. Wenn Konzerne es schaffen, während der Krise die Dividende nicht zu senken könnte es auch der Fall sein, dass die Dividende nach der Krise weiterhin konstant gezahlt werden kann. Gerade in den USA ist die Situation für viele Unternehmen sehr angespannt. Das liegt daran, dass viele der Öl Konzerne in den USA ihr Geld mit der Fracking Technologie verdienen. Somit ist es für diese Unternehmen erforderlich, dass ein deutlich höherer Ölpreis an den Märkten gezahlt wird, damit sie die Dividende zahlen können. Es ist durchaus möglich, dass die Situation in den USA noch etwas dramatischer wird, als es in anderen Ländern der Fall ist. Welche Unternehmen im Bereich Öl langfristig profitabel arbeiten können hängt zu einem sehr großen Teil davon ab, wie hoch der Ölpreis ist und wie groß die Nachfrage ist. Viele Unternehmen möchten einen Ölpreis in Höhe von 60 US-Dollar haben, damit sie entsprechend profitabel agieren können. Derzeit scheint es aber nicht danach auszusehen, als ob der Ölpreis wirklich deutlich steigen kann und wirklich höhere Renditen möglich sind.
Tabak Konzerne kommen elegant durch die Corona Krise?
Es scheint, als ob die Tabak Konzerne derzeit sicher und elegant durch die Corona Krise kommen. Viele Unternehmen haben nach wie vor attraktive Umsätze und es ist denkbar, dass diese auch in der Zukunft weiter steigen werden. Der Konzern Altria verkündete vor kurzem, dass der Umsatz im ersten Quartal 2020 deutlich gestiegen ist. Der EPS Wert ist um mehr als 10% gegenüber dem ersten Quartal 2019 gestiegen. Viele Experten gehen davon aus, dass der EPS Wert auch in den kommenden Quartalen leicht steigen wird. Derzeit zahlt Altria eine Dividende in Höhe von 0,84 US-Dollar je Aktie aus. Es ist durchaus möglich, dass die Dividende in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Fakt ist, dass der Konzern bereits seit über 50 Jahren die Dividende deutlich steigert. Der Konsum an Tabak ist zwar in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, allerdings ist das Geschäft noch immer sehr gefragt.
Philip Morris, British American Tobacco sowie Imperial Brands sind ebenfalls im Tabak Geschäft aktiv und zählen hier zu den großen Konzernen. Alle genannten Unternehmen schütten eine attraktive Dividende aus, die durchaus steigen könnte, oder für das aktuelle Jahr bereits gesteigert wurde. Generell gilt Tabak als krisensicheres Investment. Das bedeutet, dass man als Investor zwar moralische Bedenken haben kann, jedoch davon ausgehen sollte, dass die Dividende hier noch über einige Jahre sicher ist und es den Konzernen gelungen ist, den Umsatz dennoch deutlich zu steigern. Neben E-Zigaretten und alternativen Produkten ist es möglich, dass in jedem Fall steigende Preise dazu führen können, dass Zigaretten nach wie vor einen starken Gewinn in die Kassen der Konzerne bringen. Ein großer Teil des Gewinns wird ausgeschüttet und zwar in Form von Dividenden. Der Gewinn wird in der Regel durch den Free Cashflow vollends abgedeckt, was mehr als attraktiv ist. Das bedeutet, dass man davon ausgehen kann, dass in jedem Fall sehr viel mehr Gewinn erzielt wird, als man auf den ersten Blick annimmt. Generell setzen die Konzerne stark auf die Ersatzprodukte zu ihren klassischen Zigaretten.
Autor: Piet Felten, 22.05.2020