Der Start in den Monat März 2020 ist für den deutschen Leitindex DAX gar nicht so leicht zu realisieren. Zahlreiche Kurse sind in den vergangenen Tagen massiv unter Druck geraten. Die Unternehmen haben zum Teil stark an Wert verloren und noch ist nicht klar, welche Auswirkungen das Corona Virus noch haben wird.
Kurz nachdem im Februar 2020 bekanntgegeben worden ist, dass das Corona Virus in Italien massiv ausgebrochen ist und über 200 infizierte Personen innerhalb kürzester Zeit gemeldet worden sind, brachen die Aktienkurse in Deutschland und in anderen Ländern in Europa stark ein. Ob der aktuelle Einbruch eine Chance oder ein Risiko darstellt, muss jeder Trader für sich selbst entscheiden. Grundsätzlich stellt sich natürlich auch die Frage, wann eine Bodenbildung zu erwarten ist. Bereits jetzt steht fest, dass einige Branchen stärker von dem Einbruch betroffen sind, als es bei anderen der Fall ist. So sind es zum Beispiel Fluggesellschaften, die derzeit stark unter Druck stehen. Nachdem zahlreiche Flüge nach China nicht mehr stattfinden könnte es auch der Fall sein, dass bald innerhalb von Europa einige Flüge nicht mehr möglich sind. Es ist also zu empfehlen, sich vorher genau zu überlegen, wo man investieren möchte. Auch die Kreuzfahrtbranche steht derzeit stark unter Druck, genau wie es bei der gesamten Ölbranche der Fall ist.
Wer sich im Leitindex DAX die Aktie der Deutschen Lufthansa anschaut wird feststellen, dass diese deutlich unter Druck geraten ist. Das bedeutet, dass der Preis der Aktie inzwischen deutlich niedriger notiert, als es noch vor 1 bis 2 Jahren der Fall gewesen ist. Auch die vor kurzem wichtige Marke von 15 Euro konnte nicht gehalten werden, so dass die Aktie jetzt bei etwa 13 Euro notiert. Es ist möglich, dass der Kurs der Aktie durchaus unter die Marke von 10 Euro rutschen kann, wenn weitere Flugverbindungen gestrichen werden und wenn man nicht weiß, welche Auswirkungen die Entwicklungen auf die kommenden Quartalszahlen haben werden. Generell ist anzumerken, dass die Deutsche Lufthansa zu den Unternehmen zählt, die grundsätzlich sehr anfällig sind, was die Konjunktur angeht. Sofern es Probleme in der Luftfahrt gibt, oder wenn die Treibstoffpreise zu hoch sind, kann es schnell zu deutlichen Einschränkungen kommen und negative Auswirkungen auf den Umsatz geben. Die Deutsche Lufthansa hat in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme gehabt, so dass die Dividende zum Teil massiv gestrichen worden ist.
Grundsätzlich fragen sich Investoren natürlich, welche der Konzerne derzeit stark durch das Corona Virus betroffen sind und ob es möglich ist, dass man hier günstig einsteigen kann. Bei der Aktie der Deutschen Lufthansa ist es offensichtlich, dass der Kurs in den kommenden Monaten nicht so gut laufen wird, wie es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist. Ob und wann hier ein Einstieg zu empfehlen ist, kann nur schwer vorhergesagt werden. Das bedeutet nämlich grundsätzlich, dass man drauf achten muss, wie sich die Zahlen künftig entwickeln werden. Wenn die Zahlen in den kommenden Monaten weiter sinken werden bedeutet dies, dass bei weniger Flügen auch weniger Umsatz zu erwarten ist. Dies könnte dazu führen, dass die Aktie der Deutschen Lufthansa AG noch einmal deutlich nachgibt. Generell sollte jedoch wie immer in solchen Zeiten eine vernünftige Bodenbildung abgewartet werden. Derzeit sieht es nicht danach aus, als ob die Bodenbildung schon erreicht ist. Die Corona Virus Welle dauert noch an und so lange die Zahl der Neuinfektionen weiter steigt, ist es kaum möglich, davon auszugehen, dass eine Bodenbildung abgeschlossen ist.
Die aktuelle und interessante Dividendenpolitik des Konzerns zeigt, dass die Lufthansa stets bemüht ist, die Dividende zu steigern. Generell kann es hier aber auch zu einem Rückgang der Dividende kommen und dazu, dass diese gesenkt wird.
Kreuzfahrten weniger gefragt – was passiert mit Carnival?
Die Aktie der Kreuzfahrtgesellschaft Carnival ist in den vergangenen Tagen stark unter Druck geraten. Noch vor rund einem Jahr notierte die Aktie von Carnival bei etwa 50 Euro und damit deutlich höher, als es jetzt der Fall ist. Im Zuge der Corona Krise ist die Aktie stark abgestraft worden und verlor an einzelnen Tagen sogar 7% an Wert. Der Kurs der Aktie notierte gegen Ende Februar zeitweise bei gerade einmal 35 Euro und damit auf einem Tiefstand, den niemand so schnell erwartet hätte.
Grundsätzlich ist Carnival als Veranstalter von Kreuzfahrten ein Investment, dass in den vergangenen Jahren immer weitergewachsen ist. Das bedeutet, dass sich immer mehr Menschen dafür interessieren, hier zu investieren und darauf zu achten, dass man langfristig dabei ist. Die Dividende, die im Übrigen bei diesem Unternehmen einmal im Quartal ausgeschüttet wird, ist deutlich gestiegen und bisher wurde davon ausgegangen, dass sie auch in der Zukunft weiter steigen wird. Grundsätzlich sollte auch hier vor einem Einstieg die Bodenbildung abgewartet werden, wie man es immer wieder von den Experten hört, die sich mit dem Thema Börse und Aktien beschäftigen. Das bedeutet, dass man darauf achten sollte, dass der Wert nicht weiter fällt und dass man nicht in das fallende Messer greift.
So lange der Kreuzfahrtsektor durch das Corona Virus massiv unter Druck ist bedeutet dies auch gleichzeitig, dass die Aktie unter Druck ist. Welchen Einfluss die Entwicklungen auf die kommenden Quartalszahlen haben wird, ist derzeit noch vollkommen offen. Es ist durchaus möglich, dass langanhaltende Probleme einen negativen Einfluss auf die Quartalszahlen und auch auf die Dividende haben werden. Ob und wann der Einstieg bei Carnival richtig ist, muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden.
Ölkonzerne unter Druck – können die Dividendentitel gehalten werden?
Aktien aus der Ölbranche stehen derzeit besonders unter Druck. Bedingt durch die kaum vorhandene Bewegung in der Wirtschaft in China wird deutlich weniger Öl nachgefragt, als es sonst der Fall ist. Ebenso ist anzumerken, dass durch die Einschnitte in der Luftfahrt, in der Kreuzfahrt und in anderen Branchen es schnell passieren kann, dass man noch weniger Öl benötigt und dass die Ölkonzerne dies zu spüren bekommen. Sollte die OPEC sich nicht dazu entscheiden, die Förderung von Öl zu drosseln, um die Preise zu treiben, so ist es möglich, dass diese weiter nachgeben und dementsprechend auch die Aktienkurse der Ölunternehmen deutlich sinken werden. Derzeit heißt es in den Medien immer wieder, dass man in Russland nicht daran interessiert ist, die Förderung von Öl zu reduzieren. Dies könnte dazu führen, dass man in jedem Fall weiterhin mit einem Abfall der Kurse rechnen kann.
Grundsätzlich sind die Kurse vieler großer Energie- und Ölunternehmen in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Das bedeutet, dass die Dividendenrendite mitunter deutlich gestiegen ist. Bei vielen Konzernen kann derzeit mit mehr als 7% Dividende pro Jahr gerechnet werden. Ob die Dividende gehalten wird, steht auf einem anderen Blatt, aber generell ist es möglich, dass die Ölkonzerne in jedem Fall sehr gut aufgestellt sind und langfristig ihre Dividenden weiterhin zahlen werden.
Die Aktie des Ölkonzerns Royal Dutch Shell steht bereits seit einigen Wochen unter Druck. Das bedeutet, dass der Kurs der Aktie schnell auf 25 Euro abrutschte und kurz darauf sogar in Richtung 22 Euro abdriftete. Das bedeutet bei einer Dividende in Höhe von 1,68 Euro je Aktie, dass eine Rendite von etwa 7,4 bis 7,6% p.a. möglich ist. Grundsätzlich ist diese Rendite sehr viel höher, als es sonst bei Shell üblich ist. In Sachen Dividende gibt es bei Shell einige Besonderheiten. Das bedeutet, dass man bei Shell die Dividende bereits seit 1945 nicht mehr gesenkt hat. Seit diesem Jahr ist die Dividende bei Shell entweder stabil gewesen, oder konnte leicht gesteigert werden. Aktuell ist die Dividende seit mehreren Jahren auf einem Niveau und der Konzern hat bereits angekündigt, dass die Dividende in den kommenden 5 Jahren weiter gesteigert werden kann. Somit ist es möglich, dass man davon ausgehen kann, dass die Rendite noch ein wenig weiter steigt.
Shell: seit 1945 keine Dividendensenkung!
Shell hat die Dividende seit 1945 nicht mehr gesenkt. In regelmäßigen Abständen wurde die Dividende deutlich erhöht. Ob dies auch in der Zukunft fortgesetzt werden kann, ist eine Frage, die heute nicht beantwortet werden kann. Viele Investoren entscheiden sich langfristig dazu, in Shell zu investieren, da sie zwar kein beachtliches Wachstum im Kurs erwarten, jedoch starke Dividendenzahlungen nutzen wollen. Über das Jahr hinweg wird derzeit eine Dividende in Höhe von etwa 1,68 Euro gezahlt. Das bedeutet, dass man in jedem Fall langfristig von der Dividende profitier. Ob Shell für die eigene Altersvorsorge funktioniert und interessant ist, bleibt abzuwarten. Viele Anleger investieren in Dividendentitel, weil sie davon ausgehen, dass die Dividende auch noch in 10 bis 30 Jahren gezahlt wird. Auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 hat Shell weiterhin konstant eine Dividende gezahlt – unbeeinflusst davon, wie sich die Weltwirtschaft entwickelt.
Der Konzern British Petrol schüttet ebenfalls quartalsweise eine Dividende aus. Diese wurde in den vergangenen Jahren ebenfalls immer wieder leicht erhöht. Ob man auch in Zukunft mit einer deutlich steigenden Dividende rechnen kann, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass die Dividende in jedem Fall in der gesamten Öl Branche häufig angehoben wird. Wer sich für Aktien mit hohen Dividenden interessiert, der wird bei BP und Royal Dutch Shell auf jeden Fall gut aufgehoben sein. Bei BP ist derzeit auch eine Rendite von mehr als 7% p.a. möglich. Diese dürfte auch in den kommenden Jahren weiterhin gezahlt werden, sofern der Ölpreis nicht langfristig fällt und auf einem Rekordtief notier.
Grundsätzlich gibt es auch in den USA mit z.B. Chevron, Exxon Mobile oder auch Occidental Petroleum interessante Konzerne, die im Öl Business tätig sind und hohe Dividenden ausschütten. Bei Occidental Petroleum ist derzeit eine Dividendenrendite von mehr als 7% pro Jahr möglich. Diese ist deutlich höher, als es bei Chevron und Exxon Mobile mit weniger als 6% pro Jahr der Fall ist. Langfristig könnte man auch hier davon profitieren, dass die Konzerne die Dividende seit vielen Jahren steigern.
Wirecard wieder unter Druck – was passiert jetzt?!
Das Unternehmen Wirecard steht nach wie vor massiv unter Druck. Gegen Ende des Monats Februar 2020 ist die Aktie an einem Tag wieder mehr als 5% unter Druck geraten. Der Kurs der Wirecard SE Aktie notierte nur noch bei rund 127 Euro und damit deutlich niedriger, als es vor kurzem mit 140 Euro der Fall gewesen ist. Ob die Aktie in den kommenden Tagen noch weiter sinken wird, ist derzeit noch vollkommen offen. Generell ist Wirecard nichts für Anleger, die schwache Nerven haben. Derzeit scheint die Aktie vor allem für Zocker interessant zu sein, die gerne ein gewisses Risiko an der Börse eingehen möchten und die in jedem Fall darauf aus sind, schnelle Gewinnmitnahmen zu realisieren. Was die Dividende angeht, ist Wirecard weniger interessant, als es bei anderen Aktien der Fall ist. Das bedeutet, dass man hier nicht davon ausgehen sollte, dass die Dividende in den kommenden Jahren auf ein Niveau steigt, was mehrere Prozent an Rendite erzielen lässt.
Wirecard hat den großen Vorteil, dass das Unternehmen ein starkes Wachstum zu verzeichnen hat. So lange die Zahlen des Unternehmens stimmen ist es möglich, dass man hier in jedem Fall gute Umsätze erzielen kann und dass man von starken Bewegungen der Aktie profitieren kann.
Tabak unter Druck – Vaping vs. Tabak Erhitzer!
Das Vaping ist derzeit ein großer Trend und viele Unternehmen setzen im Bereich Tabak auf Vaping Produkte. In den vergangenen Monaten wurde jedoch vor allem bedingt durch steigende Todesfälle in den USA auch über andere Produkte gesprochen. Das bedeutet, dass man zum Beispiel auf Tabak Erhitzer setzt, bei denen Tabak gar nicht erst verbrannt wird, sondern lediglich stark erhitzt wird. Bei Philip Morris ist es das Produkt IQOS, dass auf dem Markt ist und entsprechende Umsätze erzielt. Andere Hersteller setzen auf GLO und so gut wie jedes Tabakunternehmen hat inzwischen einen Erhitzer auf dem Markt, der positioniert und beworben wird.
Was die Dividende angeht, sind alle Tabakunternehmen gut aufgestellt. Bei Imperial Brands erhält man derzeit eine Dividendenrendite in Höhe von 10 bis 12% p.a. was außerordentlich hoch ist. Ob die Dividende in den kommenden Jahren weiterhin so stark gesteigert werden kann wie bisher wurde bereits dementiert. Dennoch sollten die Investoren weiterhin am wachsenden Erfolg des Unternehmens beteiligt werden und entsprechend zur Geschäftsentwicklung steigende Dividenden genießen können. Bei Philip Morris wird die Dividende genau wie auch bei Altria bereits seit vielen Jahren gesteigert. In der Zukunft sollte sich dieser Trend fortsetzen. Bei Altria wird die Dividende seit 50 Jahren gesteigert und es ist davon auszugehen, dass sie auch in den kommenden Jahren weiterhin stark steigen wird. Wer sich für British American Tobacco interessiert wird hier ebenfalls feststellen, dass die Dividende seit mehr als 20 Jahren konsequent gesteigert wird und dass der Konzern auch für 2020 in Aussicht stellt, dass die Dividende erneut weiterhin gesteigert werden kann. Aktuell sind hier je nach Einstiegsniveau mindestens Renditen von 6% pro Jahr möglich.
Autor: Piet Felten, 10.03.2020