In Aktien wird die Zukunft gehandelt. Diesen Spruch dürften viele Anleger gehört haben. Wer sich den Leitindex DAX vor Augen nimmt wird feststellen, dass dieser trotz Corona Krise in den vergangenen Tagen deutlich an Wert zulegen konnte. Das dürfte auch daran liegen, dass die Anlegerinnen und Anleger davon ausgehen, dass die Zukunft im Leitindex DAX positiver zu sehen ist.
Corona hat dafür gesorgt, dass die Kurse vieler Aktien in den Monaten März und April deutlich an Wert verloren haben. Wer sich die Aktien im Leitindex Dax sowie als auch im Mdax angeschaut hat wird feststellen, dass es z.B. vor allem die Deutsche Lufthansa und das Unternehmen MTU getroffen hat. Beide Unternehmen leiden massiv darunter, dass Corona bedingt die Aufträge sinken, bzw. die Zahlen der Fluggäste zurückgehen. Grundsätzlich ist anzumerken, dass man davon ausgehen sollte, dass sich dies nach Corona wieder erholt, doch kann derzeit niemand sagen, wann mit einer Erholung zu rechnen ist. Bei der Lufthansa wurde es zwischenzeitlich finanziell so eng, dass der deutsche Staat eingesprungen ist, und dem Unternehmen finanziell unter die Arme gegriffen hat. Grundsätzlich ist damit eine Rettung der Airline in die Wege geleitet worden. An der Börse wurde dies direkt belohnt und so stieg der Aktienkurs der Lufthansa AG von etwa 7 bis 8 Euro je Aktie binnen kurzer Zeit auf rund 9 bis 10 Euro je Aktie. Wie lange diese Phase der Erholung noch andauert ist derzeit vollkommen offen. Generell ist anzumerken, dass es gerade in der Luftfahrt nach wie vor große Probleme gibt. Die Unternehmen Airbus und Boeing stecken ebenfalls in einer Krise und viele andere internationale Airlines notieren derzeit auch deutlich niedriger, als es vor ein paar Monaten der Fall gewesen ist. Es scheint, als ob die Corona Krise noch einige Zeit dafür sorgen wird, dass es am Luftraum zu fast vollkommener Leere kommen wird.
Turbulenzen bei Wirecard – wie reagiert die Aktie?
Das Unternehmen Wirecard hat nicht erst seit der Corona Krise mit Problemen zu kämpfen. Die Firma schreibt wachsende Umsätze und viele Anleger erfreuen sich genau dieser Entwicklung. Negativ steht dem gegenüber, dass man bei Wirecard immer wieder mit schlechter Presse zu kämpfen hat. Das bedeutet konkret, dass das Unternehmen in jedem Fall das Problem hat, dass immer wieder Meldungen über falsche Bilanzen oder über eine schlechte Vergangenheit die Runde machen. Regelmäßig kommt es daher zu einem massiven Kurseinbruch bei Wirecard, der nur mit Mühe wieder aufgefangen werden kann. Langfristig betrachtet ist es möglich, dass man bei Wirecard natürlich damit rechnen kann, dass der Kurs sich auch wieder positiv entwickeln könnte. Ob dies in den kommenden Monaten der Fall ist, ist vollkommen offen und von verschiedenen Themen abhängig. Zu beachten ist jedoch das hohe Maß an Volatilität, dass bei Wirecard vorhanden ist. Das bedeutet konkret, dass man bei Wirecard sehen kann, dass der Kurs binnen kurzer Zeit sehr stark gewinnt, aber auch sehr stark im Wert fallen kann. Zeitweise notierte die Aktie von Wirecard im Bereich von etwa 200 Euro je Titel, kurz darauf verlor der Kurs massiv an Wert und notierte bei weniger als 100 Euro je Titel. Das Unternehmen Wirecard ist mehr als gut aufgestellt, wird jedoch derzeit z.B. von Shorties gerne missbraucht, um entsprechend von den starken Kursschwankungen profitieren zu können. Langfristig orientierte Anleger hoffen darauf, dass Wirecard erneut den Turnaround schafft und deutlich im Wert steigen wird.
Wer sich auf der Wirecard Homepage umschaut wird feststellen, dass es sich insgesamt um ein sehr innovatives Unternehmen handelt. Das bedeutet, dass man bei Wirecard davon ausgehen kann, dass die neuen und modernen Dienstleistungen im Bereich Zahlungen weiter Anklang finden. Vor allem im asiatischen Raum ist Wirecard gut aufgestellt und könnte durch Kooperationen in den kommenden Jahren weiterwachsen. Langfristig gesehen ist es vor allem die Buchhaltung des Unternehmens, die dringend einer Reform unterzogen werden muss. Nur so kann sichergestellt werden, dass nicht immer wieder negative Nachrichten zum Thema Zahlungen und Zahlungswesen aufkommen. Bei Wirecard verfolgt man ein gutes Geschäftsmodell, dass häufig positiv bewertet wird. Das bedeutet, dass viele Investoren davon begeistert sind, wie Wirecard neue Zahlungswege und Lösungen etabliert und dadurch seinen Umsatz binnen kurzer Zeit sehr stark anheben konnte.
Deutsche Autobauer legen zu – wohin geht die Reise?
Die Aktien der drei großen deutschen Automobilbauer VW, Daimler und auch BMW sind in den vergangenen Monaten stark unter Druck geraten. Die VW Aktie notierte zeitweise bei weniger als 100 Euro und auch die Titel von Daimler und BMW waren deutlich günstiger zu haben. Eine Daimler Aktie konnte über einen langen Zeitraum für weniger als 30 Euro gekauft werden. Wer sich den Kurs bei Daimler über die vergangenen drei Jahre anschaut wird feststellen, dass Daimler Papiere damit historisch günstig gewesen sind. Der Konzern hat wie viele andere Autobauer auch das Problem, dass die Absätze gesunken sind und gerade in der Corona Krise keine Fahrzeuge mehr produziert werden konnten. Inzwischen läuft die Produktion in einigen Werken wieder, was dazu führt, dass die Kurse bei Daimler und Co. deutlich zulegen konnten. Zu beachten ist, dass die Automobilbranche nicht nur das Corona Thema auf dem Schirm hat, sondern auch den alternativen Antrieb. Das bedeutet, dass es dazu kommen kann, dass man bei den Autobauern in jedem Fall große Herausforderungen meistern muss. Klassische Diesel und Benzin Motoren könnten in den kommenden Jahrzehnten deutlich weniger nachgefragt werden, als es bisher der Fall gewesen ist.
Der VW Konzern zählt weltweit betrachtet zu den größten Autobauern der Welt und liefert sich vor allem mit dem japanischen Toyota Konzern ein Kopf an Kopf Rennen. Der Konzern, der in Wolfsburg beheimatet ist, ist in jedem Fall gut aufgestellt und bietet in jedem Fall Potential. Die Aktie erholte sich binnen weniger Wochen von ihrem Tief bei rund 80 bis 90 Euro schnell. Das bedeutet, dass der Kurs innerhalb kurzer Zeit wieder auf rund 130 bis 150 Euro je Aktie ansteigen konnte. Der Hersteller VW zeigt somit eindrucksvoll, was es bedeuten kann, wenn eine Krise auf einen Autobauer zukommt und dieser entsprechend lahmgelegt wird. Ähnlich sah es in den vergangenen Wochen bei Daimler und auch bei BMW aus. Hinzugefügt werden muss jedoch, dass bei Daimler und auch bei BMW die Dividende deutlich gesenkt wurde. Dies ist bei VW aus Wolfsburg noch nicht der Fall. Es ist jedoch möglich, dass die Durststrecke im Bereich der Automobilhersteller noch etwas länger andauert. Das bedeutet, dass man bei BMW, Daimler und auch VW auch in den kommenden Jahren damit rechnen kann, dass die Aktien noch etwas brauchen, bis sie wieder auf die Beine kommen. Ebenso ist anzumerken, dass man bei den Unternehmen wohl noch ein paar Jahre brauchen wird, bis die Dividende wieder auf einem hohen Niveau ist, dass in jedem Fall für die kommenden Jahre interessant sein wird. Hohe Renditen dürften derzeit nicht zu realisieren sein, was jedoch auch davon abhängig ist, wie sich die Automobilbranche weiterentwickelt. Vor allem der Trend zur Digitalisierung sowie als auch alternative Antriebe sind langfristig nach wie vor sehr interessant.
Ferien und Touristik – wie entwickelt sich der Markt weiter?
Unternehmen aus der Touristik und Ferienbranche leiden besonders stark unter der Corona Krise. Das bedeutet, dass diese Unternehmen in jedem Fall das Problem haben, dass sie kaum bis gar keine Umsätze mehr erzielen. In der Zeit von März bis April sind die Umsätze vieler Unternehmen so stark gesunken, dass sogar Personal entlassen werden musste. Die Aktien großer Touristik Konzerne sind massiv abgestürzt. Ein gutes Beispiel aus dem klassischen Reisesektor ist die Aktie der Tui AG, welche deutlich weniger Wert war, als es noch vor ein paar Monaten der Fall gewesen ist. Ebenso sieht es bei Booking.com und bei z.B. Hotelaktien aus, die deutlich weniger gefragt gewesen sind, als es vor der Krise der Fall gewesen ist. Langfristig gesehen dürften die Aktien wieder an Wert gewinnen, wenn touristische Ziele wieder besucht werden dürfen und wenn es möglich ist, entsprechende Buchungen zu realisieren.
Im Bereich der Touristik Branche gibt es sehr viele Unternehmen, die in REITs organisiert sind. Hierbei handelt es sich um eine Unternehmensform, die vor allem in den USA anzutreffen ist. Bei einem REIT handelt es sich um ein Unternehmen, dass einen großen Teil der Gewinne an die Aktionäre ausschüttet. Aus diesem Grund ist es steuerbegünstigt. Im Bereich Hotellerie sowie als auch Shopping und Retail gibt es einige Unternehmen, die als REIT fungieren und die entsprechenden Beteiligungen haben – auch an sehr hochwertigen Hotels, die weltweit präsent sind, wie es zum Beispiel bei Hotelketten der Fall ist.
Im Bereich der Touristik gibt es jede Menge Unternehmen, die auch in der Luftfahrt aktiv sind. Unternehmen wie Easyjet, die Deutsche Lufthansa und viele andere Titel sind weltweit gefragt. Derzeit befinden sich die Aktien in einer Krise, jedoch ist es langfristig möglich, dass sie deutlich an Wert gewinnen können. Wer sich für die Luftfahrt, für die Touristik und allgemein für die Reisebranche begeistern kann, wird hier viele Optionen wahrnehmen können. Generell ist anzumerken, dass man im Bereich Luftfahrt natürlich viel erleben kann und nach der Corona Zeit mit steigenden Kursen rechnen kann. Ob und wie lange es dauert, bis die Branche wieder aufatmen darf, ist derzeit noch vollkommen offen. Fakt ist, dass viele Unternehmen finanziell starke Probleme haben. Diese müssen zunächst in den Griff bekommen werden, bevor man loslegen kann und entsprechend handeln kann. Sofern die Lockerungen für Reisen und für die Luftfahrt weiter umgesetzt werden, könnte dies dazu führen, dass Arbeitsplätze in der gesamten Branche gerettet werden können. Es ist denkbar, dass jedoch auch einige Unternehmen übernommen werden, weil sie finanziell sehr stark angeschlagen sind und weil der Staat nicht überall helfen wird.
Die Deutsche Lufthansa wurde bzw. wird zwar durch den Staat gerettet, jedoch ist derzeit nicht klar, wie hoch langfristig der Preis dafür sein wird. Das bedeutet konkret, dass man bei der Lufthansa abwarten muss, wie sehr sich der Staat in der Zukunft in die Geschäfte einmischen wird. Es ist durchaus denkbar, dass man bei der Lufthansa damit rechnen muss, dass erstmals nicht so viele Freiheiten vorhanden sind, wie es vor der Krise der Fall gewesen ist. Bereits jetzt wird jedoch über ein Szenario diskutiert, wie sich der Staat irgendwann wieder aus dem Unternehmen zurückziehen kann. Das bedeutet, dass man davon ausgeht, dass die Deutsche Lufthansa irgendwann wieder auf die Beine kommen wird und es möglich ist, dass das Unternehmen langfristig betrachtet wieder Gewinne schreiben wird.
Dividenden Titel aus Großbritannien? Welche Unternehmen unter Druck stehen!
Großbritannien ist bei Investoren aus Deutschland sehr beliebt. Das liegt unter anderem daran, dass es im Königreich keine Quellensteuer gibt. Somit unterliegen die Dividenden der klassischen Besteuerung, wie es auch hierzulande der Fall ist. Hinzu kommt, dass es in Großbritannien viele Unternehmen gibt, die eine lange Tradition haben, was die Ausschüttung von Dividenden angeht. Somit können problemlos entsprechend attraktive Renditen durch Dividenden erzielt werden. Im Bereich der Immobilien gibt es mit British Land und Land Securities zwei Unternehmen, die den Markt dominieren. Beide besitzen z.B. im Zentrum von London Grundstücke und Immobilien und sorgen dafür, dass entsprechende Einnahmen durch die Vermietung realisiert werden können. Die Aktionäre werden mit einer ordentlichen Dividende belohnt. Diese wird von den Unternehmen sogar einmal im Quartal ausgezahlt, was natürlich mehr als interessant ist. Grundsätzlich sind Immobilien in Großbritannien sehr interessant, da sie gerade in attraktiven Lagen wie den Zentren einer Stadt eine sichere und langfristig interessante Rendite erzielen können.
Andere Unternehmen, die in Großbritannien gut aufgestellt sind, sind zum Beispiel im Bereich der Energiegewinnung tätig, in der Abfall- und Wasserwirtschaft oder z.B. in der Sicherheitsbranche. Im Bereich der Energie ist es das Unternehmen Drax, welches als Betreiber eines Kraftwerkes langfristig interessant ist und eine hohe Dividende ausschüttet. Darüber hinaus gibt es mit Centrica oder aber auch der SSE Group interessante Versorger. Das Unternehmen National Grid ist als Netzbetreiber ebenfalls interessant und bietet attraktive Dividenden an. In Großbritannien werden die Dividenden in der Regel einmal im Halbjahr ausgeschüttet, einige Unternehmen schütten die Dividende einmal im Quartal aus.
Wer sich für die Branche Abfall- und Wasserwirtschaft interessiert, kommt um die Pennon Group nicht herum. Das Unternehmen erzielt seit Jahren wachsende Gewinne und ist auf dem Markt mehr als gut aufgestellt. Es ist denkbar, dass man hier in jedem Fall mit guten Gewinnchancen rechnen kann und mit einer soliden Rendite durch die Dividende.
Bietet die Sicherheitsbranche nachhaltig gute Renditechancen?
Wer sich für die Sicherheitsbranche interessiert wird wissen, dass mit G4S eines der größten Unternehmen weltweit im Bereich Sicherheit hier präsent ist. Das Unternehmen agiert weltweit und beschäftigt mehr als 500.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit vielen Jahren schüttet G4S regelmäßig eine Dividende an die Aktionäre aus. Anzumerken ist dabei, dass im Zuge der Corona Krise die Dividende erst einmal pausiert wurde, wie es auch in vielen anderen Unternehmen in Großbritannien der Fall ist. Es ist jedoch denkbar, dass die Zahlungen nach der Corona Krise wieder aufgenommen werden. Langfristig profitiert die Sicherheitsbranche davon, dass das weltweite Bedürfnis nach Sicherheit deutlich gestiegen ist. Das bedeutet, dass sich immer mehr Unternehmen sowie als auch Privatpersonen und Staaten für das Thema Sicherheit interessieren. Zu beachten ist, dass viele Unternehmen, wie auch G4S, die in der Sicherheitsbranche arbeiten, auch in einigen Punkten unter Kritik stehen. Generell ist der Markt hart umkämpft und es gibt einige Global Player in diesem Segment. Bei G4S konnte der Umsatz in den vergangenen Jahren gesteigert werden und die Dividende wurde auf ein attraktives Niveau gehoben. Sofern in der Zukunft z.B. wieder Veranstaltungen stattfinden, dürfte dies dazu führen, dass das Interesse an Sicherheitsleistungen weiter gestärkt werden kann.
Autor: Piet Felten, 9.06.2020