Der deutsche Leitindex Dax startete in den ersten Tagen des Jahres 2020 mit einem deutlichen Kursrückgang. Zeitweise notierte der Index bei lediglich 13.000 Punkten. Zuvor waren noch Kursstände von rund 13.400 Punkten erreicht worden.
Vor allem die politischen Spannungen zwischen dem Iran, dem Irak und den USA haben zu Beginn des Börsenjahres 2020 dazu beigetragen, dass die Kurse an den internationalen Börsen deutlich eingebrochen waren. Einige Titel verloren bisher 5 bis 10% an Wert. Andere Aktien, zum Beispiel aus dem Sektor Öl konnten deutlich an Wert gewinnen, da die Preise für Öl sich deutlich verteuert haben. Anzumerken ist, dass es in den kommenden Wochen weiter zu starken Kursveränderungen im Index DAX kommen könnten. Diese dürften nach wie vor dadurch beeinflusst sein, wie sich die Wirtschaft weltweit entwickelt und welche Chancen sowie Risiken auf die Anleger warten. Fakt ist, dass eine weitere Anspannung auf dem Weltmarkt dazu führen könnte, dass der Leitindex DAX und auch viele weitere Indizes weltweit stark an Wert verlieren.
Grundsätzlich sind politische Spannungen nie gut, wenn es darum geht, Aktien zu halten. Auf der anderen Seite der Medaille gibt es durch solche Spannungen auch immer wieder Chancen, eine erste Position bei einer Aktie zu eröffnen, oder eine Aktie zum Beispiel günstig nachkaufen zu können um seinen Kaufpreis zu senken.
Ein Beispiel für eine Aktie, die in den vergangenen Tagen recht günstig bewertet werden konnte, ist die Aktie von Covestro. Nach einer kritischen Studie und womöglich auch bedingt durch die Krise im Iran rutschte die Aktie von Covestro unter die wichtige Marke von 40 Euro. Mit Verlusten von zum Teil 4% an einem Tag wurde gezeigt, dass das Vertrauen der Anleger in Covestro derzeit nicht mehr so hoch ist, wie es noch vor 1 bis 2 Jahren der Fall gewesen ist, als die Aktie deutlich höher notierte. Dennoch könnte ein Investment in die Aktie von Covestro langfristig interessant sein. Das noch junge Unternehmen, dass seinen Ursprung im Bayer Konzern in Leverkusen hat, konnte in den vergangenen Jahren die Dividende deutlich anheben. Auch für das Jahr 2019 wird erwartet, dass die Dividende auf einem ähnlich hohen Niveau gehalten werden kann, wie es im Jahr zuvor der Fall gewesen ist. Im Vorjahr stieg die Dividende auf einen Wert in Höhe von 2,40 Euro je Aktie. Das bedeutet bei einem Kurs von derzeit rund 40 Euro eine Rendite in Höhe von rund 6%, was mehr als interessant ist. Zu beachten ist, dass bei langfristig niedrigeren Gewinnen natürlich auch eine Senkung der Dividende, bzw. eine Anpassung dieser möglich ist.
Das Unternehmen Covestro ist jedoch grundsätzlich gesund aufgestellt und ist in einigen Bereichen auf dem Markt als Marktführer unterwegs. Langfristig gesehen ist der Produzent von Kunststoffen in jedem Fall ein interessanter Titel, der sehr gerne in vielen Depots gehalten wird. Wer sich für Covestro interessiert, sollte überlegen, wann er seine erste Position eröffnet und wie sich Covestro langfristig weiterentwickeln wird. Sollte die Krise mit dem Iran ausgestanden sein, oder hier Zeichen einer Verbesserung des Zustandes erwartet werden, ist es möglich, dass die Covestro Aktie wieder deutlich an Wert zulegen kann. Der Investor Relations Bereich zeigt, dass Covestro auf eine nachhaltige Entwicklung sehr gut geachtet wird.
BASF Aktie bei internationalen Anlegern sehr beliebt
Auch die Aktie des Unternehmens BASF ist sehr beliebt, wenn es darum geht, dass ein interessanter Titel im Bereich Kunststoff und Chemie gefunden wird. Das Unternehmen konnte in den vergangenen Wochen zum Teil seinen Kurs halten und dürfte auch angesichts der angespannten Lage auf dem Weltmarkt interessant sein. In den vergangenen Jahren hat sich BASF in mehreren Bereichen deutlich verstärkt. Hierzu zählt auch der Bereich Pflanzenschutz, wo zum Beispiel in Belgien Teile von Bayer Crop Science übernommen worden sind.
Der Kurs der BASF Aktie notiert derzeit schon wieder deutlich höher, als es noch vor ein paar Wochen der Fall gewesen ist. Zeitweise notierte die Aktie von BASF im Jahr 2019 bei rund 58 bis 60 Euro, was für den Konzern schon ein äußerst niedriger Aktienkurs ist. Aktuell notiert die Aktie zum Start in das Jahr 2020 bei rund 66 Euro, mit einer Menge Luft und Potential nach oben. Sofern die Krise mit dem USA ausgestanden ist, könnte es auch bei der BASF dazu kommen, dass der Kurs der Aktie deutlich steigt und dass hier in jedem Fall höhere Umsätze und auch Gewinne möglich sind.
Wer sich für ein Investment in BASF interessiert, sollte sich auch über die hohe Dividende freuen, die auch in Zukunft attraktiv sein soll. Derzeit notiert die Dividende bei 3,20 Euro je Aktie. Das bedeutet, dass eine Dividende von etwa 4,8% erzielt werden kann – ausgehend von einem Kaufpreis in Höhe von etwa 66 Euro je Aktie. Viele Analysten gehen davon aus, dass die BASF Aktie durchaus das Potential hat, auf z.B. 70 bis 80 Euro je Aktie zu steigen. Hierzu müssten jedoch auch die Rahmenbedingungen gegeben sein. Das bedeutet, dass vor allem die weltweite Wirtschaft stark sein muss und die entsprechenden Aufträge bei BASF für Umsatz sorgen müssten.
Ölaktien steigen – welche Chancen hat die Ölindustrie?
In den vergangenen Monaten waren die Aktien der großen Ölkonzerne nicht unbedingt der Liebling an der Börse und viele Anleger scheuten ein Investment in diese Werte. Fakt ist, dass ein niedriger Ölpreis von rund 60 Dollar dazu geführt hatte, dass viele der Aktien deutlich billiger geworden sind, als es sonst üblich ist und als viele Experten es prognostiziert haben.
Wer sich für ein Investment in Öl interessiert, hat in Europa vor allem die beiden großen Konzerne Shell und BP im Visier. Hinzu kommt das Unternehmen OMV aus Österreich sowie z.B. Chevron und Exxon aus den USA. Auch das Unternehmen Occidental Petroleum ist für Anleger interessant, die auf Öl setzen und hier auf hohe Gewinne und Renditen hoffen.
Die Aktie des Konzerns Royal Dutch Shell notierte in den vergangenen Monaten im Bereich von etwa 26 Euro, zum Teil sogar leicht darunter. Seitdem bekannt ist, dass aufgrund der Krise zwischen den USA und dem Iran bzw. Irak die Ölpreise steigen, steigt auch die Aktie von Royal Dutch Shell deutlich an. Zeitweise notierte die Aktie bei über 27 Euro je Titel. Ein Investment in Shell ist für viele Anleger interessant, weil hier zum Beispiel nicht nur ein gewisses Kurspotential vorhanden ist, sondern auch eine hohe Dividende gezahlt wird. Die Dividende liegt bei rund 1,73 Euro im Jahr und wird quartalsweise ausgezahlt. Fakt ist, dass die Dividende also alle drei Monate im Depot des Anlegers gutgeschrieben wird. Wer sich für ein Investment in Shell interessiert und von der Dividende profitieren möchte, muss die Aktie nur am EX Dividende im Depot halten und schon wird die attraktive Dividende gutgeschrieben.
Grundsätzlich konnte je nach persönlichem Kaufpreis in den vergangenen Wochen eine Dividendenrendite in Höhe von etwa 5 bis 6% p.a. erzielt werden. Shell ist darüber hinaus noch ein Wert, der die Dividende seit über 70 Jahren nicht mehr gesenkt hat. Im Gegenteil, die Dividende wird alle paar Jahre angepasst, bzw. leicht erhöht. Aktuell läuft bei Shell noch ein großes Rückkaufprogramm im Bereich Aktien. Das führt dazu, dass derzeit die Dividende nicht erhöht wird. Wenn dieses Programm jedoch ausläuft ist davon auszugehen, dass Potential vorhanden ist, um die Dividende bei Shell erneut ein wenig zu erhöhen. Langfristig gesehen kann man also davon profitieren, wenn man sich z.B. nach einem Kursrückgang für einen Einstieg bei Shell entscheidet.
Shell ist nicht nur im Bereich Öl aktiv, sondern setzt auch noch deutlich auf erneuerbare Energien. Das bedeutet, dass Shell sich vorgenommen hat, in jedem Fall größter Anbieter von Ökostrom zu werden. Das heißt konkret, dass man z.B. Windparks betreiben möchte und stark auf den Wandel des Unternehmens zum Konzern für erneuerbare Energien zu werden.
Ähnlich stark hat sich das Unternehmen BP in den vergangenen Wochen und Monaten entwickelt. Die Aktie des Konzerns notiert inzwischen bei knapp 6 Euro und damit deutlich höher, als es noch vor kurzem der Fall gewesen ist. Auch BP schüttet den Aktionären einmal im Quartal eine Dividende anteilig aus. Das führt dazu, dass man natürlich in jedem Fall eine hohe Rendite kassieren kann. Diese verhält sich in der Regel ähnlich zur Rendite von Shell. Nicht gerade selten verlaufen die beiden Aktien parallel.
Ölkonzerne aus den USA bieten attraktive Dividenden
Ölkonzerne aus den USA bieten ebenfalls eine hohe Rendite, wenn es um die Bewertung von Dividenden geht. Vor allem die beiden Giganten Exxon sowie Chevron sorgen dafür, dass ordentliche Dividenden gezahlt werden. Es handelt sich jeweils um Konzerne, die als Dividendenaristokrat gelten und die breit seit vielen Jahrzehnten steigende Dividenden durch das Ölgeschäft zahlen. Die Konzerne zahlen der zeit eine Dividende im Bereich von etwa 4 bis 5% p.a. und sind damit sehr attraktiv. Zu erwähnen ist dabei, dass die Dividende bei Chevron und Exxon wie es in den USA üblich ist, anteilig einmal im Quartal ausgeschüttet wird. Das heißt, dass die Anleger auch hier alle drei Monate anteilig eine Dividende im Verrechnungskonto gutgeschrieben bekommen. Experten und Anleger gehen davon aus, dass die Dividende auch in den kommenden Jahren weiter gesteigert werden kann. Bei Chevron ist anzumerken, dass gerade einmal 50% des Gewinns dazu genutzt werden, um die Dividende der Aktionäre zu zahlen, was natürlich mehr als attraktiv ist. Das Konzept bei einem Investment in diese Aktien beruht unter anderem drauf, dass die Konzerne auch in der Zukunft ihre Dividenden weiter steigern können. Somit kann die persönliche Rendite, die vom Kaufpreis abhängig ist, in jedem Fall weiter gesteigert werden.
Occidental Petroleum legt deutlich zu!
Ebenfalls interessant ist das Unternehmen Occidental Petroleum, welches zu den Top 5 der großen Ölkonzerne in den USA zählt. Im Jahr 2019 war die Aktie von Occidental Petroleum stark unter Druck geraten. Der Konzern steigert die Dividende bereits seit mehr als 15 Jahren und ist vor allem im Bereich Texas unterwegs, wenn es darum geht, Öl zu fördern. Anzumerken ist, dass das Unternehmen im Jahr 2019 einen sehr großen Mitbewerber, nämlich das Unternehmen Anadarko übernommen hatte. Dieser Ölkonzern sollte eigentlich von einem Mitbewerber geschluckt werden, jedoch war Occidental Petroleum bereit, deutlich mehr zu zahlen und den Deal mit Hilfe von Geld, dass von Warren Buffet zur Verfügung gestellt worden ist, zu finanzieren. Langfristig gesehen könnte dieses Investment sehr attraktiv sein, jedoch wurde kurzfristig sehr viel Geld für die Übernahme ausgegeben. Viele Anleger gehen davon aus, dass der Kauf etwas zu teuer war, so dass der Kurs der Aktie kurz nach dem Kauf deutlich eingebrochen war. Der Kurs der Aktie notierte zum Teil bei rund 35 Euro und sogar darunter. Das bedeutet, dass die Aktie zum Teil deutlich von ihrem Hoch bei 60 Euro und mehr entfernt ist.
Interessant ist ein Investment vor allem wegen der derzeit sehr hohen Dividendenrendite. Diese beruht darauf, dass der Kurs der Aktie in den vergangenen Monaten so niedrig war. Fakt ist, dass zeitweise eine Dividendenrendite von etwa 7 bis 8% erzielt werden konnten. Die Dividende wurde in den vergangenen Jahren stets leicht gesteigert, was aus Sicht der Anleger natürlich mehr als interessant ist. Wer sich für Occidental Petroleum interessiert und langfristig orientiert sein Geld mit einer hohen Rendite anlegen möchte, kann hier vielleicht sehr gut aufgestellt sein. Die Ölbranche ist nach wie vor gefragt und dürfte auch in den kommenden Jahren weiter zulegen. Auch wenn die Kritik am Öl derzeit sehr hoch ist, wird man noch viele Jahre vom Öl abhängig sein.
Die Ölkonzerne produzieren in der Regel zu gewissen Bedingungen Öl. Das bedeutet meist, dass ein gewisser Ölpreis erreicht werden muss, damit die Konzerne attraktiv sind und lukrativ produzieren können. Wer sich für ein Investment in Öl entscheidet wird feststellen, dass bei einigen Konzernen bereits ab Ölpreisen von 40 US-Dollar sehr hohe Gewinne realisiert werden können. Das heißt automatisch, dass die Konzerne bei höheren Dollar Kursen natürlich noch höhere Gewinne erzielen können. Aus diesem Blickwinkel ist es nur nachvollziehbar, dass höhere Ölpreise natürlich auch dafür sorgen, dass die Renditen und Gewinne der Konzerne steigen. Zudem ist der Bedarf an Öl in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen, so dass die Nachfrage in jedem Fall nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau bleibt, was auch weiterhin leicht wachsen dürfte.
Autor: Piet Felten, 14.01.2020