Die Corona Krise ist noch längst nicht ausgestanden, da bewegt sich der Leitindex DAX schon wieder in Richtung Norden. Der Index, in dem die wichtigsten deutschen Aktienkonzerne notieren konnte in den ersten Tagen des Monats Juni 2020 deutlich an Wert gewinnen. Die Marke von 12.000 Punkten wurde schnell wieder erreicht und kann eventuell auch nachhaltig überwunden werden.
Die Angst vor Corona ist deutlich gesunken. Das ist inzwischen auch an der Börse zu merken. Zahlreiche Aktien konnten zum Start in den Monat Juni 2020 deutlich an Wert gewinnen. Das bedeutet, dass die Aktienkurse an der Börse zum Teil sehr stark angestiegen sind. Kursgewinne von 10 bis 20% binnen weniger Tage waren keine Seltenheit und zeigen, dass die Börse von vielen Faktoren abhängig ist. Die Stimmung hat sich auch in der Bevölkerung deutlich verbessert. Zwar achtet man noch immer darauf, dass man entsprechend Abstand voneinander hält, jedoch ist man schon etwas lockerer geworden, was zum Beispiel das Treffen von Freunden und Bekannten angeht. Corona hat dafür gesorgt, dass die Menschheit das Gefühl der Corona Angst auf eine neue Art und Weise kennengelernt hat. Arbeitslosigkeit und viele andere Themen waren in den Köpfen der Menschen vertreten. Fakt ist jedoch auch, dass die Sorgen deutlich schneller geringer geworden sind, als es noch in den Monaten März und April der Fall gewesen ist. Viele Aktien notierten im März so niedrig, wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Wer Mut bewiesen hat, konnte damals Aktien besonders günstig kaufen und kann langfristig von einer guten Story profitieren.
Öl Aktien gewinnen deutlich – Ölpreise steigen weltweit!
Der Ölpreis ist in den vergangenen Tagen deutlich angestiegen. Sowohl die Sorte Brent, als auch die US-Sorte WTI sind deutlich im Wert angestiegen und notieren nun bei mehr als 40 US-Dollar. Das bedeutet, dass man langfristig darauf hoffen könnte, dass der Ölpreis weiter steigt und sich sogar stabilisieren könnte. Auf den Treffen der OPEC+ wird regelmäßig darüber beraten, wie die Förderquote des Öls gestaltet werden soll, um einen Ölpreis erzielen zu können, der für alle Beteiligten attraktiv ist. Generell ist davon auszugehen, dass der Ölverbrauch in den kommenden Jahren weiter steigen dürfte.
Die Opec+ führte zu Beginn des Monats Juni 2020 eine Sitzung durch, in welcher beschlossen wurde, dass die Ölpreise weiterhin durch Limitierungen bei den Förderungen stabilisiert, bzw. gesteigert werden sollen. Langfristig gesehen ist es also denkbar, dass der Ölpreis steigt, da man sich sehr schnell einigen konnte, die Förderung weiterhin auf dem derzeit niedrigen Niveau zu belassen. Es ist denkbar, dass die großen Ölkonzerne in jedem Fall in ihrem Aktienpreis steigen, wenn es dazu kommt, dass der Preis für das Öl gesteigert werden kann. Langfristig gesehen ist es möglich, dass wieder Ölpreise von etwa 50 bis 60 US-Dollar erreicht werden. Dies würde dazu führen, dass es der Öl Industrie gut geht und dass viele Konzerne auch wieder in der Lage sind, ordentliche Gewinne zu schreiben.
Wer sich auf der Shell Homepage umschaut sieht genau, dass die Dividende zwar ordentlich gekürzt wurde, es jedoch denkbar ist, dass sie in den kommenden Jahren wieder steigt. Shell verfügt über ein hohes Maß an Liquidität, dass genutzt wird, um den Konzern voranzutreiben und umzubauen. Langfristig gesehen wird Shell zum Beispiel im Bereich Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Das Unternehmen führt dazu gerade ein besonders großes Projekt in den Niederlanden durch. Die Dividende wurde auf 0,16 US-Dollar je Quartal gesenkt, was für viele Investoren einem schmerzhaften Eingriff gleicht. Langfristig gesehen ist es jedoch gut, dass eine neue Basis für eine Dividende gefunden wurde. Diese ist so gewählt, dass man darauf hoffen kann, dass die Dividende wieder steigt, wenn der Ölpreis und auch der Öl Verbrauch weltweit deutlich steigt. Es ist denkbar, dass man in jedem Fall auf der Dividende aufbauen kann. Viele Investoren setzen darauf, dass man bei Shell in jedem Fall in der Zukunft eine quartalsweise Dividende erhält, auf die man zählen kann. Dies sollte dazu führen, dass regelmäßig ein interessanter Cash Flow auf das Konto der Investoren fließt. Denkbar ist es, dass bei Shell Renditen von 4% p.a. oder höher durch die Dividende erreicht werden können.
Wer sich für die Dividende der Öl Aktien interessiert, sollte auch den großen Konkurrenten British Petrol unter die Lupe nehmen. Diese hat die Dividende bisher nicht gesenkt, was dazu führt, dass man bei British Petrol derzeit eine Rendite von etwa 10% p.a. erreichen kann. Die Dividende ist damit nach wie vor auf einem hohen bis sehr attraktiven Niveau. Ob die Dividende auf diesem Niveau auch weiterhin gehalten werden kann, ist natürlich offen und fraglich. Es ist durchaus möglich, dass man auch bei British Petrol damit rechnen muss, dass die Dividende irgendwann gesenkt wird. Wer sich für British Petrol interessiert sollte wissen, dass der Konzern ebenfalls an seiner Klima Bilanz arbeitet und im Bereich Öko Strom aktiv werden möchte. Bei BP ist es denkbar, dass die Klima Neutralität wie auch in vielen anderen großen Konzernen irgendwann erreicht werden kann. Ob die Dividende stabil bleibt, oder ob diese irgendwann gesenkt wird, ist von vielen Faktoren abhängig und zeigt, dass in der Branche viel Bewegung vorhanden ist.
Neben Shell und BP gibt es noch einige andere Öl Konzerne, die zum Teil die Dividende gesenkt haben, sie zum Teil aber auch sehr stabil gelassen haben. In den USA wurde die Dividende bei Occidental Petroleum massiv reduziert. Von nahezu 70 Cent je Quartal auf etwa 11 Cent wurden die Zahlungen reduziert. Die anderen großen Unternehmen wie zum Beispiel Exxon Mobile oder Chevron haben die Dividende bisher nicht reduziert. Auch Konzerne wie Marathon Petroleum konnten die Dividende bisher auf einem hohen Niveau halten. Der Konzern betreibt zahlreiche Tankstellen in den USA. Im Bereich der Pipelines ist es das Unternehmen OneOK, welches eine sehr attraktive Dividende in Höhe von 0,935 US-Dollar je Quartal ausschüttet. Der Kurs der Aktie konnte zuletzt deutlich zulegen und notiert derzeit bei etwa 37 bis 40 Euro. Das bedeutet, dass man bei OneOK in jedem Fall mit einem starken Kursgewinn rechnen konnte und es ist denkbar, dass der Kurs der OneOK Aktie auch in Zukunft weiter steigt, sollte man wieder Öl Fördern und mehr Öl und Gas durch die Pipelines des Betreibers durch das Land senden wollen.
Generell dürfte die Nachfrage nach Öl in den kommenden Monaten weiter ansteigen. Dies dürfte dazu führen, dass die Wirtschaft wieder in Gang kommt und natürlich auch dazu, dass die Umsätze der Öl Firmen wieder steigen. Für die Sicherheit bei den Dividenden ist dies mehr als attraktiv. Hinzu kommt, dass man im Bereich Öl natürlich auch darauf achten sollte, wie sich die Unternehmen neu aufstellen. Fakt ist, dass viele Öl Unternehmen sehr breit aufgestellt sind und im Bereich erneuerbare Energien bereits Akquisitionen durchgeführt haben.
Clever mit Reits in Immobilien investieren?
Investments in Immobilien gelten als langfristig attraktiv und sorgen für eine stabile Rendite. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn die Miete auch gezahlt wird. Während der Corona Krise sind die Aktien vieler Unternehmen aus dem Bereich der Immobilien stark unter Druck geraten. Das bedeutet, dass der Preis je Aktie massiv abgerutscht ist. Einige Papiere konnten deutlich günstiger gekauft werden, als es in den vergangenen 5 bis 10 Jahren der Fall gewesen ist. Dabei sind Immobilientitel langfristig vor allem wegen der Renditesicherheit interessant. In den USA sind viele Titel im Bereich der Immobilien als so genannte Reits aufgestellt. Dabei handelt es sich um eine besondere Form der Unternehmen, die steuerlich begünstigt wird. Im Gegenzug verpflichtet sich das Unternehmen, dass es 90% der Gewinne an die Aktionäre ausschüttet. Das Unternehmen hat eine begünstigte Steuerpolitik und gleichzeitig profitieren die Aktionäre nicht gerade selten von einer hohen Dividende.
Im Bereich der Reits aus den USA sind es vor allem die Betreiber von Outlets und von Shopping Malls, die stark unter Druck geraten sind und bei denen man mit niedrigeren bis gar keinen Dividenden rechnen kann. Fakt ist, dass einige Unternehmen die Dividenden in Form einer so genannten Stock Dividende auszahlen. Das bedeutet, das man anstelle von Geld Aktien des Unternehmens in seinem Depot verbucht bekommt.
Das Unternehmen Tanger Factory Outlets hat in den vergangenen 20 Jahren eine mehr als attraktive Dividende gezahlt und diese jedes Jahr erhöht. Anzumerken ist, dass man bei Tanger Factory Outlets bereits vor der Corona Krise auf eine Rendite von etwa 10% pro Jahr gekommen ist. Die Dividende wurde aus den Einnahmen der Mieter von Tanger erzielt. Das Unternehmen besitzt Outlet Center in den USA in verschiedenen Lagen. Hier befinden sich Geschäftsflächen, die vermietet werden. Die Mieter sind sehr unterschiedlich, allerdings handelt es sich oftmals um internationale und große Mode Labels. Fakt ist, dass man bei Tanger Factory Outlets in jedem Fall hohe Renditen durch die Dividende erwarten konnte. Die Dividende wurde vor kurzem wegen der Corona Problematik ausgesetzt. Das bedeutet, dass die Anlegerinnen und Anleger vorerst keine Dividende erhalten. Sofern die Miete jedoch weiter oder wieder durch die Mieter der Outlets gezahlt werden kann, dürfte dies schnell dazu führen, dass auch eine Dividende gezahlt wird. Generell sind Outlet Center nach wie vor ein attraktives Geschäftsfeld. Obwohl der Online Handel in den vergangenen Jahren deutlich zulegen konnte, sind die Outlet Center nach wie vor eine eigene Kategorie. Das bedeutet, dass man davon ausgehen kann, dass auch in Zukunft noch Menschen in die Outlet Center gehen werden, um hier ein Shopping Erlebnis zu haben.
Das Unternehmen Macerich betreibt in den USA einige Shopping Malls. Der Konzern hat wie viele andere Immobilienunternehmen die Fragestellung auf dem Tisch, ob die Mieter ihren Verpflichtungen nachkommen, oder ob die Miete zurückgehalten wird. Hinzu kommt, dass viele der Shopping Malls bei den Protestwellen in den USA angegriffen bzw. beschädigt wurden. Hier ist jedoch davon auszugehen, dass die Versicherung einen großen Teil der Schäden übernimmt. Langfristig gesehen ist es möglich, dass die Aktie von Macerich wieder deutlich auf die Beine kommt, wenn die Shopping Malls wieder öffnen und die Menschen einkaufen gehen können. Zu beachten ist dabei natürlich auch, dass im Bereich der Shopping Malls unterschiedliche Konzepte der Nutzung möglich sind. Auch Behörden oder Dienstleister wie Friseure oder die Post können sich hier ansiedeln und für Umsatz sorgen – ebenso sieht es mit der Gastronomie in den Shopping Malls aus.
Führende Immobilienkonzerne in Großbritannien
Wer sich auf andere Formen der Immobilien spezialisieren möchte, ist mit Unternehmen wie British Land oder Land Securities sehr gut aufgestellt. Beide Konzerne haben ihren Sitz in Großbritannien. Hinzu kommt, dass beide Firmen gerade in London sehr viele Immobilien besitzen. London ist seit Jahren dafür bekannt, dass Immobilien hier konstant im Wert steigen. Das bedeutet, dass die Unternehmen auch in der Zukunft sichere Erträge bekommen, sofern die Mieten gesteigert werden können. London gilt als eines der Finanzzentren in Europa. Dies sorgt dafür, dass viele Firmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier vor Ort sind und die Nachfrage nach Wohnraum sehr groß ist. Wer in London leben möchte, musste schon immer etwas mehr bezahlen, als es wo anders der Fall ist. Die Konzerne British Land sowie Land Securities zahlen den Anlegern jedes Quartals eine Dividende. Die Zahlung der Dividenden wurde jedoch wegen der Corona Krise ausgesetzt. Das bedeutet, dass aktuell keine Dividende mehr gezahlt wird, sondern man in jedem Fall warten muss, bis die Dividendenpolitik überdacht worden ist. Langfristig gesehen ist es möglich, dass man bei British Land und Land Securities wohl wieder mit einer Dividende zu rechnen hat. Dies liegt daran, dass beide Unternehmen wieder Einnahmen erzielen werden und ihre Aktionäre am Gewinn beteiligen möchten.
Die Rendite, die pro Jahr durch die Dividenden in dieser Branche erzielt werden kann, liegt je nach Kaufpreis der Aktien im Segment von etwa 5 bis 8% pro Jahr. Dies könnte dazu führen, dass man zu den derzeitigen Kursen langfristig ein nachhaltiges und interessantes Investment aufbauen kann. Es ist davon auszugehen, dass auch in der Zukunft die Dividenden gezahlt werden und zwar mit einem steigenden Niveau.
Hotel Immobilien mit langfristiger Perspektive?
Es gibt einige Hotel Aktien, wie zum Beispiel InterContinental, Ashford, Hersha und andere Papiere. Oftmals handelt es sich nicht nur um die Aktie einer Hotel Gruppe, sondern meist um einen Trust, der Anteile an mehreren Hotels besitzt. Bedingt durch die Corona Krise sind die Aktien oftmals deutlich unter Druck geraten – jetzt, wo die Bedingungen gelockert werden ist es durchaus möglich, dass die Aktien wieder steigen und der Wert der Papiere deutlich zulegen kann. Fakt ist, dass viele der Hotel Aktien ihre Dividenden ausgesetzt haben, oder diese deutlich reduziert haben. Aufgrund der Corona Krise konnten keine Gewinne erzielt werden, die an die Aktionäre ausgeschüttet werden können. Langfristig gesehen ist es möglich, dass diese Gewinne wieder erreicht werden und man die Aktionäre wieder mit entsprechenden Dividenden belohnen kann. Fakt ist, dass man in der Hotelbranche mit Unterkünften in guten Lagen in jedem Fall hohe Renditen erzielen kann.
Das bedeutet, dass Renditen von 10% p.a. und mehr durchaus möglich sein können, wenn man die richtigen Titel wählt und diese sich gut durch die Krise bewegen. Generell ist es möglich, dass man im Bereich der Immobilien bei einer gesunden Diversifikation das Risiko deutlich reduzieren kann. Das bedeutet, dass man z.B. in Hotels, in Wohnimmobilien und natürlich auch in Einkaufszentren und Outlets investieren kann. Somit wird langfristig dafür gesorgt, dass die Diversifikation gemischt ist und man in jedem Fall davon ausgehen kann, eine gute Rendite zu erzielen und ein gesundes Risiko Chance Verhältnis zu erhalten. Generell werden Immobilien in guten Lagen immer interessant sein und Chancen auf Renditen bieten. In diesem Fall kann es sich durchaus lohnen, die Aktien in der Krise günstig zu kaufen und sie über viele Jahre – vielleicht sogar Jahrzehnte zu halten, um eine stattliche Rendite zu kassieren.
Autor: Piet Felten, 30.06.2020