Leitindex DAX startet positiv in das Jahr 2020 – wie geht es weiter?

Der Leitindex DAX startete überaus positiv in das Jahr 2020. Jedoch blühen nicht alle Zweige der deutschen Wirtschaft. So kann es sein, dass es in Zukunft Probleme geben wird. Ein gutes Beispiel stellt die Automobilindustrie dar.
Das Investments in Aktien derzeit nach wie vor interessant sind und hohe Renditen erzielen können, zeigt sich bei einem Blick auf den Leitindex DAX. Viele Kurse notieren zum Start in das Jahr 2020 deutlich höher, als es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist. Langfristig betrachtet lässt sich durch Aktien natürlich eine Menge verdienen, allerdings sollte das Risiko nicht unterschätzt werden. Der Leitindex DAX ist derzeit auf dem Weg zur Marke von 14.000 Punkten, was ein absoluter Rekord darstellen würde. Dennoch sind viele Anlegerinnen und Anleger in Sorge, denn oftmals fragt man sich, wie lange die aktuelle Rallye noch weitergehen kann. Grundsätzlich ist die Stimmung auf dem Parkett in Frankfurt und auch an den anderen großen Handelsplätzen in Europa nach wie vor positiv. Ob die historische Marke von 14.000 Punkten erreicht werden kann, dürfte künftig von vielen Faktoren abhängig sein.
Dennoch gibt es einige Sorgenkinder im Leitindex DAX, die derzeit nicht so hoch notieren, wie es in den vergangenen Monaten der Fall gewesen ist. Viele Titel aus dem Bereich der Automobilindustrie, oder aber auch die Luftfahrt stehen derzeit stark unter Druck. In Zukunft könnte es hier zum Beispiel zu Dividendenkürzungen kommen, was jedoch noch abzuwarten ist.
Im Bereich der Automobilindustrie ist es vor kurzem der Daimlerkonzern gewesen, welcher verkünden musste, dass die Gewinne 2019 deutlich niedriger ausgefallen sind, als es in den Jahren zuvor er Fall gewesen war. Im vergangenen Jahr wurde eine Dividende in Höhe von 3,25 Euro je Aktie an die Anteilseigener ausgezahlt. Die Dividende dürfte angesichts der schlechteren Gewinnentwicklung wieder gesenkt werden. Fakt ist, dass auch der Kurs der Aktie in den vergangenen Tagen deutlich gesunken ist. Das bedeutet, dass die Aktie aktuell bei rund 45 Euro notiert. In den vergangenen 12 Monaten notierte der Kurs der Daimler Aktie zwischen 42 und 58 Euro. Das ist deutlich weniger, als es in den vergangenen 2 bis 3 Jahren der Fall gewesen ist, als die Daimler Aktie durchaus über der Marke von 60 Euro notierte. Daimler kämpft mit einem harten Markt und natürlich auch mit sehr viel Wettbewerb.
Langfristig gesehen ist Daimler gut aufgestellt, hat jedoch wie die meisten deutschen Autobauer die große Herausforderung vor der Türe, im Bereich der E-Mobilität liefern zu müssen. Viele der deutschen Autobauer sind in Sachen E-Mobilität noch nicht so gut aufgestellt, wie es andere Konzerne sind. Das bedeutet, dass langfristige Konzepte fehlen und man nach wie vor am klassischen Verbrenner Motor festhält. Ob sich die Kurse der Autobauer in den kommenden Monaten erholen bleibt abzuwarten. Bei Daimler steht zum Beispiel die Einführung der neuen E-Klasse vor der Türe. Dies könnte dazu führen, dass der Konzern sich wieder etwas fangen kann. Im Bereich der oberen Mittelklasse ist Daimler derzeit besser aufgestellt, als es bei den Konkurrenzen BMW und Audi der Fall ist. Über die vergangenen Jahre konnte das Image des Daimler Konzerns deutlich verbessert werden. Vor allem jung Kunden fühlen sich von Daimler angesprochen und interessieren sich zunehmend für den Kauf der Fahrzeuge.

Grundsätzlich ist jedoch zu beachten, dass die Adidas Aktie derzeit schon deutlich über den Hochs der vergangenen Jahre notiert. Bereits bei einem Kurs von 200 Euro haben viele Anleger gedacht, dass der Kurs bald wieder stark einbrechen würde. Derzeit bewegt sich der Kurs in Richtung 280 Euro und könnte schon bald in Richtung 300 Euro durchstarten. Ob dies ein positives Zeichen ist, oder ob es zu einem Verkauf von Aktien kommen wird, ist noch vollkommen unklar. Anzumerken ist, dass bei Adidas in jedem Fall eine Menge passiert. Somit sollte darauf geachtet werden, wann negative Zeichen aufkommen. Bereits bei einer kleinen negativen Änderung der Geschäftslage kann dies schnell dazu führen, dass die Adidas Aktie deutlich an Wert verliert. Es ist also nach wie vor wichtig, dass man sich bei einem Investment auch Gedanken über einen Verkauf machen sollte, wenn die Zeichen der Zeit es vorhersagen.
Wer sich auf der Daimler Homepage die aktuelle und nachhaltige Dividendenpolitik des Konzerns anschaut wird feststellen, dass die Dividende zwar im vergangenen Jahr gesunken ist, jedoch die Ausschüttungsquote stark angestiegen ist. Im Jahr zuvor gab es eine Dividende in Höhe von 3,65 Euro mit einer Ausschüttungsquote von rund 37%. Diese ist im vergangenen Jahr auf 48% gestiegen, obwohl die Dividende auf 3,25 Euro je Aktie gesunken ist. Es könnte bei weniger Gewinn dazu kommen, dass die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 deutlich geringer ausfällt und damit auch die Rendite deutlich fällt. Ob die Marke von 40 Euro je Aktie in den kommenden Monaten gehalten werden kann, wird sich bei Daimler noch zeigen.

Chancen und Risiken der Lufthansa Aktie – wohin geht die Reise?

Die Lufthansa zählt zu den Aktien, die sich sehr zyklische entwickeln. Derzeit notiert die Aktie der Kranich Airline bei weniger als 15 Euro und damit deutlich niedriger, als es in den vergangenen Wochen der Fall gewesen ist. Die Deutsche Lufthansa zählt zu den größten Flugzeugbetrieben und Airlines der Welt und hat zahlreiche Tochterunternehmen. Dabei ist anzumerken, dass die Aktie der Deutschen Lufthansa seit mehreren Jahren leicht sinkt. Im vergangenen Jahr 2019 zählte diese Aktie zu den großen Verlierern an der Börse. Bereits im Sommer 2019 zeigte sich, dass die Aktie massiv unter Druck steht und so fiel der Kurs der Aktie auch damals bereits unter die Marke von 15 Euro.
Der Wettbewerb in der Luftfahrt ist nach wie vor groß und er wird es auch in der Zukunft bleiben. Generell ist anzumerken, dass die Deutsche Lufthansa in den vergangenen Jahren vor allem durch die Übernahme von Air Berlin deutlich gewachsen ist. Gleichzeitig gibt es die Sorge, dass steigende Treibstoffkosten dazu führen könnten, dass die Gewinne in der Zukunft weiter fallen. Fakt ist, dass damit auch die Dividende fallen dürfte. Diese hatte sich über die vergangenen Jahre bei der Lufthansa recht positiv entwickelt. Das bedeutet konkret, dass für das Jahr 2018 eine Dividende in Höhe von 0,80 Euro je Aktie erzielt werden konnte. Ob diese Dividendenhöhe auch im Jahr 2019 noch gehalten werden kann, ist derzeit offen. Grundsätzlich könnten steigende Ölpreise schnell dazu führen, dass die Deutsche Lufthansa Aktie nachgibt, weil die Gewinne sinken könnten.
Langfristig gesehen ist die Luftfahrt eine sehr volatile Branche. In dieser Branche kam es im vergangenen Jahr dazu, dass vor allem kleinere Airlines vom Markt verschwunden sind. Die Deutsche Lufthansa zählt zu den größten und auch zu den beliebtesten Airlines weltweit. Dennoch ist das Geschäft mit der Luftfahrt anfällig für Krisen und das wird es wohl auch in der Zukunft bleiben.

Wirecard erholt sich wieder – Aktie steigt auf 130 Euro!

Die Aktie der Wirecard SE kommt inzwischen in wiederkehrender Regelmäßigkeit deutlich unter die Räder. Der Kurs der Aktie sackte vor kurzer Zeit auf einen Wert von rund 100 bis 108 Euro ab und wurde von der Presse wieder unter Beschuss genommen. Nicht zum ersten Mal war es vor allem die Financial Times, die negativ über die Geschäfte bei Wirecard berichtete. Die negative Berichterstattung führte nicht zum ersten Mal dazu, dass der Kurs die Wirecard SE deutlich sank. Kurz nachdem die Berichterstattung endete konnte sich die Aktie noch nicht erholen und taumelte an der Seitenlinie.
Wie jedoch auch in der Vergangenheit gelang es dem Unternehmen Wirecard Stellung zu nehmen und dafür zu sorgen, dass das Vertrauen in die Aktie wieder gestärkt wird. Fakt ist, dass der Kurs der Aktie sich wieder erholte, was jedoch eine Zeit lang dauerte. Aktuell notierte die Wirecard Aktie wieder bei einem Kursniveau von rund 130 Euro und damit deutlich höher, als es in den vergangenen Wochen und Monaten der Fall gewesen ist. Ob dieses Kurniveau derzeit gehalten werden kann, oder wieder durch eine negative Pressemeldung oder durch andere Informationen verloren wird, bleibt abzuwarten.
Die Geschäfte bei Wirecard entwickeln sich derzeit sehr positiv. Das bedeutet, dass bei Wirecard die Umsätze stark steigen. Das Unternehmen ist auf den digitalen Zahlungsverkehr spezialisiert und bietet hier zahlreiche attraktive Lösungen und Ideen an. Fakt ist, dass Wirecard durch Kooperationen gerade auf dem asiatischen Markt stark wächst und hier z.B. mit der Softbank aus Japan zusammenarbeiten möchte. In den kommenden Jahren könnte Wirecard noch sehr stark wachsen. Dies könnte auch dazu führen, dass der Kurs der Wirecard Aktie deutlich steigen wird.
Ob die aktuelle Entwicklung bei Wirecard dazu führt, dass die Aktionäre weiter zugreifen und der Kurs nachhaltig steigt, bleibt abzuwarten. Es ist durchaus denkbar, dass es in den kommenden Monaten den einen oder anderen Rückschlag bei der Entwicklung von Wirecard geben wird. Somit ist es möglich, dass die Wirecard Aktie wieder unter Druck gerät und auch niedrigere Kurse erzielt werden können. Diese niedrigeren Kurse können als Einstiegsmöglichkeit gewertet werden. Dabei sollte jedoch immer individuell entschieden werden, ob es sich um eine wirkliche Einstiegsmöglichkeit handelt, oder ob die Aktie von Wirecard ernsthaft mit Fakten konfrontiert wird und deshalb unter Druck steht.

Öl und Versorger Aktien – wer bietet nachhaltig interessante Investments?

Aktien aus der Öl- und Versorgerindustrie stehen derzeit stark unter Druck. Das liegt vor allem daran, dass Öl nicht mehr als nachhaltig gilt und dass man damit ein schlechtes Image verbindet. Dennoch ist der Bedarf an Öl in den vergangenen Jahren weltweit deutlich gestiegen. Das bedeutet, dass die Nachfrage hoch ist und dass mit Öl als fossilem Brennstoff nach wie vor sehr viel Geld verdient wird. Aus diesem Grund gibt es einige interessante Ölkonzerne, die weltweit gut aufgestellt sind und bei denen es möglich ist, sehr hohe Dividenden zu erzielen.
Grundsätzlich könnte Öl auch in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen und zwar auch dann, wenn Öl weniger stark gefragt ist und man auf regenerative Energieträger setzt. Die Abhängigkeit vom Öl wird noch über viele Jahre bestehen. Dies dürfte dazu beitragen, dass man nach wie vor in Öl investieren kann und davon ausgehen kann, dass mit dem Öl Geschäft hohe Dividendenerträge erzielt werden können.
Im Bereich Öl sind zum Beispiel die britischen Ölunternehmen BP und Shell sehr gut aufgestellt. Beide locken derzeit mit einer Dividende in Höhe von rund 6 bis 6,3% p.a. und stehen damit sehr gut. Fakt ist, dass durch die hohe Dividende ein stetiger Cashflow generiert werden kann. Die Dividende wird einmal im Quartal an die Aktionäre ausgeschüttet. Dies kann dazu beitragen, dass nachhaltig eine gute Rendite gezahlt wird. Shell möchte zudem der größte Anbieter von Ökostrom in der Zukunft werden und befindet sich in einem Wandel. Fakt ist, dass Shell die Dividende seit mehr als 70 Jahren nicht mehr gesenkt hat. Die Dividende wurde in Abschnitten von mehreren Jahren stets leicht erhöht.
Auch für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass bei Shell die Dividende weiter erhöht wird. Das bedeutet, dass man bei Shell davon ausgehen kann, dass die Rendite steigen kann, wenn man jetzt investiert. Die Erhöhung der Dividende dürfte dann folgen, wenn das aktuelle Aktienkaufprogramm von Shell im Jahr 2022 beendet ist. Um welchen Wert die Dividende bei Shell gesteigert wird, dürfte noch in der Zukunft festgelegt werden.

Öl Dividende mit 7% p.a. aus den USA!

Nicht nur Shell, sondern z.B. auch Occidental Petroleum aus den USA setzt seit über 15 Jahren auf eine steigende Dividende. Das Unternehmen ist gut aufgestellt und durch die Übernahme des Konkurrenten Anadarko im vergangenen Jahr 2019 noch einmal deutlich gewachsen. Langfristig könnte die teure Übernahme dazu führen, dass es Synergien gibt und dass man bei Occidental Petroleum noch mehr verdient. Die Dividende dürfte auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Dies könnte dazu führen, dass irgendwann ein neuer Dividendenaristokrat geboren wird. Aktuell ist mit einer Rendite von etwa 7% p.a. durch die Dividende zu rechnen, was für einen Ölkonzern recht viel ist und in jedem Fall attraktiv scheint. Die Dividende wird bei dem US-Konzern einmal im Quartal ausgeschüttet, was natürlich interessant ist und auch hier für einen konstanten Cashflow sorgt.
Ebenfalls unter die Lupe genommen werden müssen die beiden Titel von Chevron und Exxon aus den USA. Die großen Ölkonzerne bieten auch eine interessante Dividende an, die in den kommenden Jahren weiter steigen könnte. Beide Konzerne gelten als so genannte Dividendenaristokraten, die seit über 25 Jahren ihre Dividende regelmäßig steigern.

Autor: Piet Felten, 10.02.2020

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