Postbank Depot Erfahrungen
Handelsarten | Aktien, Anleihen, Zertifikaten und Fondssparpläne |
Prämie | bis zu 400 Euro |
Regulierung | BaFin |
Bewertung |
Die Postbank ist eine Bank mit mehr als 100 Jahren Erfahrung. Offiziell wurde diese Bank aber erst im Jahr 1995 im Rahmen der Postreform gegründet. Heute ist sie eine Tochter der Deutschen Bank und hat mehr als 1.000 Geschäftsstellen. Sie hat ein sehr breites Angebot, was auch Onlinekunden nutzen können.
Wir haben im Rahmen eines Tests das Wertpapier- und Fondshandelsangebot der Postbank überprüft. Dabei haben wir festgestellt, dass das Angebot vor allem für Anleger geeignet ist, die auf eine persönliche Beratung setzen.
Bei der Postbank ist nicht nur möglich, online ein Depot zu führen. Man kann auch eine Beratung in der Filiale in Anspruch nehmen. Anleger können von einer Beratung profitieren und müssen bei einer so renommierten Bank nicht mit Betrug oder Abzocke rechnen.
Vor- und Nachteile der Postbank
Inhaltsverzeichnis
- Vor- und Nachteile der Postbank
- Das Handelsangebot der Postbank
- Preise und Konditionen bei der Postbank
- Regulierung und Einlagensicherung der Postbank
- Mobiler Handel bei der Postbank
- Support bei der Postbank
- Akademie und Schulungen
- Zusatzangebote und Besonderheiten
- Die Registrierung und Anmeldung bei der Postbank
- Fazit: Postbank überzeugt vor allem durch die Beratungsmöglichkeit
Die Postbank ist eine Bank mit langjähriger Erfahrung. Nichtsdestotrotz hat ein Investment Vor- und Nachteile. Wir haben diese kurz zusammengefasst.
Vorteile
- Einlagen sind gesichert
- Handel ist im In- und Ausland möglich
- Bonus für Depoteröffnung wird gewährt
- Depotwechsel-Service wird kostenlos angeboten
- Filialbetreuung ist möglich
Nachteile
- Depotführung ist kostenpflichtig
- Handelskosten sind relativ hoch
- Kein Demokonto vorhanden
- Mobile App für das Trading nicht vorhanden
- Verifizierung nur per Postident-Verfahren möglich
Das Handelsangebot der Postbank
Anleger können bei der Postbank verschiedene Produkte an deutschen und internationalen Börsenplätzen handeln. Als Beispiele hierfür sind Investmentfonds und Anlagen in Form von Aktien, Anleihen und Zertifikaten zu nennen.
Die Produktauswahl ist bei der Postbank sehr groß. Damit Anleger aus der Vielzahl der Produkte ein geeignetes Produkt finden, hat die Postbank eine Top-Flop-Liste. Allerdings sollten Anleger beachten, dass solche Listen die Vergangenheit widerspiegeln. Eine Aktie oder ein Fonds, der in den letzten Jahren eine gute Rendite erzielt hat, kann auch in Zukunft wieder fallen. Deshalb raten wir von der Nutzung solcher Listen eher ab und empfehlen bei der Entscheidung für oder gegen ein Produkt andere Quellen zu berücksichtigen.
Für Sparer hat die Postbank mit dem Fondssparplan ein Angebot entwickelt, mit dem man bereits mit einem Investment ab 50 Euro im Monat, in verschiedene Fonds investieren kann. Dabei kann ein Investment wahlweise in Mischfonds, Aktienfonds oder Dachfonds erfolgen. Es stehen für den Fondssparplan zurzeit circa 150 Fonds zur Auswahl.
Preise und Konditionen bei der Postbank
Bei der Postbank ist die Depotführung kostenpflichtig. Für Anleger fallen für die Depotführung im Quartal zurzeit 2,25 Euro für die Kontoführung an. Ausnahmen hiervon gelten nur bei einem durchschnittlichen Depotvolumen von 50.000 Euro, bei einem solchen Volumen entfallen die Depotführungsgebühren vollständig. Für das VL-Investmentdepot werden Depotführungskosten in Höhe von 18,84 pro Jahr fällig. Dies entspricht umgerechnet einer Quartalsgebühr von 4,71 Euro.
Obwohl es inzwischen schon zahlreiche Broker gibt, die auf Depotführungsgebühren verzichten, sollte man nicht explizit nach solchen Angeboten suchen. Die Depotführungsgebühren sind nämlich nur ein Teil der Kosten, die Anlegern entstehen. Oft bilden sie nur einen Bruchteil der Kosten und stellen von den Gesamtkosten nur eine Kostenposition im einstelligen Prozentbereich dar.
Viel interessanter als die Depotführungskosten sind die Transaktionskosten. Diese sind bei der Postbank vom Ordervolumen abhängig. Bei einem Orderauftrag von bis zu 1.200 Euro belaufen sich die Transaktionskosten bei inländisch gehandelten Wertpapieren auf 7,95 Euro, für ausländische gehandelte Wertpapiere betragen sie 33,00 Euro. Mit steigendem Ordervolumen erhöhen sich die Transaktionskosten. So fallen im Inland bei einem Transaktionspreis von bis zu 2.600 Euro 9,95 Euro und im Ausland 36,00 Euro an. Bei einem Preis bis zu 5.200 Euro betragen die Kosten 14,95 Euro bzw. 39,00 Euro. Für höhere Transaktionen werden 19,95 Euro bzw. 45,00 Euro fällig.
Wie man unserer Zusammenstellung entnehmen kann, sinken bei einer relativen Betrachtung die Transaktionskosten mit einem steigenden Transaktionspreis. Während sie bei einem Transaktionspreis von 1.000 Euro circa 0,8 Prozent betragen, betragen sie bei einem Transaktionspreis von 5.000 Euro nur noch circa 0,3 Prozent. Dies ist für Anleger mit großen Tradingvolumen je Transaktion sehr günstig.
Bei ausländischen Transaktionen sind die Transaktionskosten wesentlich höher. Deshalb neigen unserer Erfahrung nach viele Anleger dazu, nur in den deutschen Markt zu investieren. Dies ist aber nicht immer die richtige Entscheidung, da man auf ausländischen Märkten häufig bessere Renditen erzielen kann. Diese kompensieren dann die höheren Kosten. Bei außerbörslich gehandelten Fonds beträgt die Mindestanlage 500 Euro. Reguläre Transaktionskosten, wie oben geschrieben, sind für sie bei der Postbank nicht zu zahlen. Stattdessen fällt ein Ausgabeaufschlag an, der in Abhängigkeit vom Fondsanbieter variieren kann. Sofern ein Anleger eine Transaktion telefonisch oder in der Filiale in Auftrag gibt, entstehen Zusatzkosten in Höhe von 3 Euro bzw. 13 Euro. Dies ist mit dem höheren Personalaufwand zu erklären. Zudem entstehen Anlegern Kosten für ein Limit bei Nichtausführung sowie für eine Orderänderung bzw. –streichung von jeweils 2,50 Euro im Inland bzw. 4,50 Euro im Ausland.
Neben den bereits aufgeführten Positionen gibt es noch zusätzliche Leistungen der Postbank, die für den Anleger kostenpflichtig sind. Da diese unserer Erfahrung nach in der Regel nicht beansprucht werden, gehen wir im Rahmen unseres Testberichts nicht darauf ein und verweisen auf das Kostenverzeichnis.
Regulierung und Einlagensicherung der Postbank
Die Postbank ist eine deutsche Bank und untersteht deshalb der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Von dieser wird sie kontrolliert und reguliert. Das Wissen um diese Kontrolle sorgt nach unserer Erfahrung bei den Anlegern für Vertrauen. Deshalb entscheiden sich viele Anleger bewusst für eine deutsche Bank.
Aufgrund der gesetzlichen Regelungen ist die Postbank dazu verpflichtet, die Einlagen der Kunden zu sichern. Der Gesetzgeber sieht hierbei eine Einlagensicherung bis zu einem Wert von 100.000 Euro pro Kunde auf das Guthaben vor. Zusätzlich fordert er eine Absicherung von 90 Prozent auf die Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften bis zu einer Höhe von 20.000 Euro. Diesen Verpflichtungen kommt die Postbank selbstverständlich nach.
Zusätzlich dazu sichert sie die Einlagen der Kunden durch den freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken ab. Die Absicherung beträgt hier pro Kunde 1,12 Milliarden Euro. Ein Selbstbehalt ist nicht vorgesehen. Aufgrund der freiwilligen Absicherung besteht in Bezug auf die Einlagensicherung für Kunden der Postbank kein Risiko.
Mobiler Handel bei der Postbank
Die Postbank hat eine mobile App. Mit dieser App ist das Trading jedoch nicht möglich. Wer mobil handeln möchte, muss sich für die mobile Version von broking.postbank.de entscheiden. Wir haben diese getestet und sind damit sehr gut klargekommen. Nichtsdestotrotz ist es natürlich schade, dass es keine mobile App für das Handeln gibt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Anleger gern eine mobile App nutzen, um zu jeder Zeit die Entwicklung ihrer Investments zu beobachten oder eine Transaktion zu tätigen.
Support bei der Postbank
Die Postbank ist keine reine Onlinebank, sondern eine Filialbank, die Onlinebanking anbietet. Aus diesem Grund können Kunden nicht nur von einem E-Mail- und Telefonsupport, sondern auch von einer persönlichen Beratung in der Filiale profitieren.
Kunden haben viele Möglichkeiten, den Support zu kontaktieren. Diese sind alle auf der Internetseite zu finden. Wir möchten hier nicht auf alle Möglichkeiten der Kontaktaufnahme eingehen und empfehlen die Kontaktaufnahme per E-Mail über das Kontaktformular Postbank Brokerage. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass eine solche Mail gleich beim passenden Ansprechpartner landet, der einen auf Wunsch auch gern zurückruft, und dadurch sehr schnell bearbeitet wird.
Akademie und Schulungen
Die Postbank ist eine Bank, die sehr auf persönliche Beratung setzt und mit ihrer Erfahrung punkten möchte. Dies finden wir grundsätzlich sehr gut. Negativ ist uns allerdings aufgefallen, dass die Postbank nur wenige geeignete Informationen für Anleger zur Verfügung stellt.
Auf der Webseite erfährt man zwar durch Charts sowie durch das Börsenradio viel Neues, Anfängern nützt dies jedoch wenig. Sie müssen erst einen ersten Überblick über die Zusammenhänge an der Börse und gewinnen und selbst Erfahrungen sammeln. Dies geht am besten mit einem Demokonto, welches die Postbank leider nicht anbietet. Dies ist zu bemängeln.
Zusatzangebote und Besonderheiten
Die Postbank hat ein Bonusangebot, das für Neu- und Bestandskunden sehr attraktiv ist. Sofern ein Neu- oder Bestandskunde erstmalig ein Depot eröffnet, erhält er nach 6 Monaten eine Prämie. Diese beträgt bei einem Depotvolumen ab 5.000 Euro 50 Euro. Bei einem Volumen ab 20.000 Euro bzw. 50.000 Euro erhöht sie sich auf 150 Euro bzw. 400 Euro.
Bei der Postbank ist es möglich, vorhandene Depots, die man bei einer anderen Bank hat, durch die Postbank kostenlos übertragen zu lassen. Dadurch hat man alle Depots bei einem Broker. Die Übertragung von Depots erhöht das Depotvolumen. Nichtsdestotrotz führt das jedoch nichts zwangsläufig dazu, dass man eine höhere Prämie erhält. Wer zum Beispiel Fonds von der Deutschen Bank auf die Postbank übertragen lässt, profitiert bei der Prämie nicht davon. Übertragungen werden beim Prämienanspruch nur berücksichtigt, wenn sie nicht von einem anderen Institut des Deutschen Bank Konzerns übertragen werden.
Die Registrierung und Anmeldung bei der Postbank
Bei der Postbank kann man online ein Depot beantragen. Die Beantragung geht recht schnell und dauerte bei unserem Test noch nicht einmal 5 Minuten.
Damit dem Antrag auf eine Depoteröffnung stattgegeben werden kann, muss man sich verifizieren. Eine solche Verifizierung ist bei der Postbank nur in der Filiale bzw. per Postident-Verfahren möglich. Eine Identifizierung per VideoIdent ist leider ausgeschlossen und unserer Erfahrung nach auch für die Zukunft noch nicht geplant. Sollte sich hier etwas ändern, werden wir unseren Testbericht natürlich umgehend aktualisieren.
Fazit: Postbank überzeugt vor allem durch die Beratungsmöglichkeit
Die Postbank ist eine Filialbank, die auch Onlinebanking anbietet. Sie versucht Anlegern das mobile Handeln zu ermöglichen, zu 100 Prozent gelingt ihr es jedoch nicht.
Wir vermissen ein kostenloses Demokonto und eine mobile Trading App. Nichtsdestotrotz empfehlen wir die Postbank als Broker weiter, sofern Anleger die Möglichkeit haben wollen, sich persönlich beraten zu lassen oder in der Filiale eine Transaktion in Auftrag zu geben.
Wer sich für die Postbank als Broker entscheidet, entscheidet sich in Regel bewusst für diese Bank, von der wir zu 100 Prozent wissen, dass Betrug und Abzocke ausgeschlossen sind und nimmt es dafür gern in Kauf, für die Depotführung und das Trading ein paar Euro mehr auszugeben.